Sonntag, 29. Januar 2012

Nepal 2009: Meine Volontaerzeit im Dorf

Da ich nun bereits schon wieder eine Woche in Nepal bin und sozusagen genuegend Zeit zum vertroedeln habe, dachte ich mir es waere vielleicht nett meine und eure (viele kennen die Geschichten noch ueberhaupt nicht) Erinnerungen ein wenig aufzufrischen. Dies ist ja nicht mein erster Aufenthalt hier. Ich war vor genau 3 Jahren auch schon in Nepal, damals war es jedoch einige Grade waermer, froestel. Ich habe 8 Wochen lang als Volontaerin in einem Dorf Englisch unterrichtet - oder es jedenfalls versucht. Alles fing damit an das ich in der Globetrotter-Zeitschrift immer wieder ueber dieses Inserat stolperte "Englisch unterrichten in Nepal'. Ich habe ja irgendwann mal das Cambridge Proficiency Examen gemacht und auch bestanden (das waren noch Zeiten) und fand es darum ideal im Ausland auszutesten wie gut ich mich als Lehrerin mache und vorallem auch wie gut es mir gefallen wuerde. So habe ich dann irgendwann die Chance gepackt, Isi's Einverstaendnis eingeholt und mich aufgemacht Richtung Nepal.

Es war alles gut organisiert, die erste Woche wohnte ich beim Chef der Organisation in Kathmandu, erhielt Nepaliunterricht (Malaai vok lagyo, pugyo und so weiter, was man halt so benoetigt) und auch ein wenig Sightseeing in der Hauptstadt war angesagt. Alles klappte prima, vom Abholen am Flughafen bis zum ersten Schnupfen den ich mir im Haus ohne Heizung (es war eben doch auch kalt) holte und der ersten und definitiv nicht letzten Magenverstimmung. Ich musste nur ein wenig kaempfen dass ich auch wirklich in Pokhara platziert wurde. Dies ist eine viel ruhigere Stadt am See, ein Ausgangspunkt fuer Trekker und somit gut ausgeruestet was Restaurants, Laeden usw anbelangt. Sie wollten mich zuerst im Chitwan Nationalpark haben (ganz im Sueden), aber meine Malariareserve haette keine Woche gereicht. So wurde ich nach einer Woche von Saroj, meinem Guide und Lehrer, in den Bus Richtung Pokhara gesteckt. Sie hatten tatsaechlich eine Familie 'in der Naehe' von Pokhara gefunden. Anscheinend waren es nur 45 Minuten, schlussenlich betrug unsere Reisezeit jeweils fast eine Stunde mit dem Bus plus eine Stunde von der Busstation ins Dorf (aufwaerts!!).

Ich sage 'wir' da ich zum Glueck nicht alleine war. Amy, eine Englaenderin, war ein paar Tage zuvor ins Dorf gereist und genau so froh wie ich jemanden um sich zu haben. Es stellte sich naemlich schnell raus das nicht viele Englisch sprachen. Die aelteren Kinder konnten das Allerwichtigste, der Rektor und die meisten Lehrer praktisch nichts und die Gasteltern ueberhaupt nichts. Die ganze Sache war eh ein wenig ein Schock, kein Wunder war die allererste Volontaerin nach ein paar Tagen ohne Kommentar davongelaufen. Ich hatte mich noch gewundert warum sich in Kathmandu ein Volontaer ueber das Sofa, welches rumstand, freute, nun wusste ich wieso. Die Kueche/Wohnzimmer/Schlafzimmer/Esszimmer bestand aus - hm - einer Feuerstelle, 2 Bettgestellen, einem Altar und dem ganzen Geschirr. Ach ja, ein paar niedrige Hocker hatte es auch noch. Es warf mich wortwoertlich im ersten Moment richtiggehend zurueck, entweder weil ich so geschockt war oder weil der Rauch von der Feuerstelle (Holz!) so beissend dicht war. Immerhin bekamen Amy und ich ein eigenes Zimmer mit eigenem Bett, waehrend sich die Familiy mehr oder weniger zum Teil zu 3 pro Bett zusammenkuschelte. Matrazen hatte es eh keine, nach einer paar Wochen bekamen Amy und ich habe aber Schaumstoffunterlagen. Aus Holz bastelten sie auch einen Laden fuers Fenster, von Glas, Heizung oder aehlichem reden wir ja gar nicht erst. Immerhin hatte der Haushalt Strom, wenn dann Strom vorhanden war. Das ist auch heute noch so eine Sache hier in Nepal. Am Tag hat man vielleicht 8 Stunden Strom, die Zeiten sind jedoch jeden Tag unterschiedlich. Heute zum Beispiel kommt der Strom um 15.00 Uhr zurueck, schoen wenn man einen Computer benuetzen darf der am Generator haengt ;-) Am 'liebsten' war es mir wenn wir Strom von Mitternacht bis 4.00 Uhr hatten, dann erwachte ich einfach kurz durch das Klicken der Schaltung, viel mehr hatte ich dann aber nicht davon.

Den ganzen Schnickschnack - also Generatoren - hatten wir im Haus natuerlich nicht, kein TV, keine Waschmaschine, kein Kuehlschrank. Im Dorf sah es aehnlich aus: zum Teil hatten sie zwar einen Fernseher, aber es gab keine Strassen, dementsprechend keine Autos oder Fahrraeder, keine Restaurants, keine Internetcafes und in den Laeden konnte man nur Nudelsuppen, Bonbons, Zigaretten und Bier kaufen. Wir entschieden uns dann unter der Woche natuerlich im Dorf zu bleiben, fuers Wochenende dann aber jeweils nach Pokhara zu fluechten. Der aelteste Bruder der Gastfamilie, Krishna, war nicht nur der Volontaerkoordinator sondern besass auch ein Hotel in Pokhara wo wir dann jeweils 2 Tagen blieben. Zwar ist in Nepal nur der Samstag ein Feiertag (unser Sonntag), wir brachten dann aber die verrueckte Ausrede dass wir katholisch waeren und deshalb am Sonntag auch nicht arbeiten. Ansonsten haette sich die eher beschwerliche Reise vom Dorf nach Pokhara nicht wirklich gelohnt. Ich muss ja nicht erwaehnen das es in Pokhara alles gab. Touristen, italienische und mexikanische Restaurants, Buchlaeden, Internetcafes, was unser Herz begehrte.

Der Unterricht selber stellte sich auch als nicht sehr einfach raus. Ich hatte wunderbare Ideen fuer Spiele und Lernmethoden, aber der Level war so niedrig dass wir wohl am besten zuerst die Englischlehrerin selber geschult haetten. Sie stand uns zum Glueck zur Seite, vorallem mit Uebersetzen, aber obwohl sie total begeistert war von Amy's Akzent verstanden sie einander praktisch nicht und ich musste staendig vermitteln. Sowieso herrscht in Nepal ein ganz anderes Lernklima als bei uns. Die Schueler (alle in Uniform) muessen alle aufstehen wenn der Lehrer zur Tuere reinkommt und sie muessen auch um Erlaubnis fragen um auf die Toilette zu gehen oder Wasser zu trinken. Sie stehen auch auf wenn sie vorlesen, am liebsten in der Gruppe. Es ist nahezu ein Ding der Unmoeglichkeit einen einzelnen Schueler zum vorlesen zu bewegen, entweder es lasen gleich alle mit oder sie fluesterten einander die halbwegs richtige Aussprache zu. Ohne noch besser: wir lasen vor und sie plapperten nach. Eigeniniatitive wurde nicht hier erfunden...als erstes wurden immer die Hausaufgaben kontrolliert, meistens mussten sie ein paar Saetzchen aufschreiben. Das Tolle: hatte man ein Aufgabenheft angeschaut, hatte man alle angeschaut. Sie schrieben sich gnadenlos ab, mit den ganzen Fehlern die man dann bei JEDEM EINZELNEN anstreichen konnten. Einmal baten Amy und ich die Schueler einen Ausserirdischen zu zeichnen, weder Lehrer noch Schueler wussten von was wir reden. Sie hatten dann irgendwas gemalt, oder sagen wir einer fing an und alle anderen malten dann dasselbe. Das Unwort schlechthin war dann auch 'copy', also kopieren oder boes gesagt abschreiben. Die Englischlehrerin (also die von der Schule, Amy und ich 'halfen' ihr einfach) schrieb also ein paar Saetze an die Wandtafel und alle schrieben ab. Die paar Saetze waren jedoch gespickt mit Fehlern, wir dachten zuerst die Schueler muessten alle 10 Fehler oder so finden. Tja, das war leider nicht der Fall, denn die Lehrerin hatte selber nicht bemerkt dass SIE Fehler machte. Und es waren ganz einfache Sachen wie 'am Satzbeginn gross' oder 'Nomen werden KLEIN geschrieben'. Ich koennte mich wieder richtig in Rage schreiben, hehe. Da faellt mir nochmals was ein: Spiele! Unmoeglich um mit den Kids Memory zu spielen, staendig hatten sie die Karten umgedreht. Hatte man einem auf die Finger geklopft hatte schon der naechste eine Karte umgedreht und 'nachgeschaut'. In nepalischen Schulen ist es erlaubt die Schueler zu schlagen oder sagen wir auf die Finger zu klopfen oder ihn mal ein bisschen zurechtzuweisen. Als ich das vor 3 Jahren im Blog erwaehnt hatte gab es einen Aufschrei. Aber ich erwaehne es gerne nochmals: Schulheft zusammenrollen und auf die Finger segeln lassen... eine Zurechtweisung in Englisch verstanden sie ja eh nicht :-)

Und dann war da ja noch die Familie. Die Eltern, drei Soehne (Krishna nicht eingerechnet, nur jene die im Haushalt lebten), zwei Toechter, eine Schwiegertochter und zwei Kids. Hie und da noch der 'Indian uncle' der dann auf einmal verschwunden war. Essenstechnisch gabs Daal Bhat, also Reis mit Linsen. Oder Linsen mit Reis, dazu scharfgewuerztes Kartoffelirgendwas. 2x taeglich, am Morgen um ca 9 Uhr und dann nochmals abends um ca 19.00 Uhr. In der Schule gab es um 13.00 Uhr jeweils noch Guetzli die ich dankbar verdrueckte, denn morgens haelt sich meine Lust fuer scharfes Essen in Grenzen. Nach der Schule, um 16.00 Uhr, gab es dann nochmals einen Snack wie Popcorn. Zu trinken bekamen wir den obgliatorischen Tee und Wasser welches fuer uns erhitzt wurde damit auch ja alle Keime draussen waren. Das hatten sie jedoch nicht so im Griff, das Wasser roch extrem stark nach Feuerholz, so dass wir es dann irgendwann aufgaben und das frische Trinkwasser ungekocht zu uns nahmen. Die Reisdiaet war jedoch schon ziemlich ungewohnt fuer uns, mit der Zeit entwickelten wir beide einen Heisshunger auf Suessigkeiten. Die mussten wir natuerlich von Pokhara 'importieren', der Vorrat hielt jeweils gerade mal 5 Tage. Ich hatte mir aber 2x ueberlegt ob ich wirklich eine Colaflasche mitbringen sollte, immerhin hatten wir eine Strecke (zur Erinnerung: aufwaerts!) von einer Stunde vor uns. Mit der Zeit wurde es auch immer heisser, so gegen Maerz waren wir nie mehr Mittags unterwegs. Der Abfall musste auch nach Pokhara mitgenommen werden. Ich denke aber er wurde an beiden Orten verbrannt, aber in Pokhara fuehlte man sich einfach nicht ganz so schlecht dabei (Stichwort Plastikflaschen)

Das Leben in der Familie war auch nicht ganz einfach, halt auch weil alle um uns rum plapperten und wir kein Wort verstanden. Es war auch anstrengend, denn  Privatsphaere existierte nicht wirklich. Wir hatten zwar unser eigenes Zimmer, da konnte man sich aber waehrend dem Tag nicht vergraben (zu dunkel da meistens kein Licht, und es haette eh gleich sofort jemand an die Tuere geklopft). Es wurde viel mehr erwartet dass man morgens nach dem Aufstehen gleich mal eine Runde Federball spielt, kaum das man die Linsen drin hatte und auf der Toilette war. Ach ja, eine Toilette hatte es auch. Ein einsames Haeuschen mit Loch im Boden, aber sauber wars. Es hatte auch eine Dusche, ein zweites einsames Haeuschen mit kristallklarem, eiskaltem Wasser direkt aus dem Hahn. So einsam waren die Haeuschen aber nicht mehr, vorallem wenn man sie benuetzen musste. Zwar waren sie selten besetzt, aber vorallem die Jungs konnten stundenlang mit einem quatschen waehrend man gerade andersweitig beschaeftigt war und auf die eben unbekannte Privatsphaere hoffte. Auch Toilettenpapier mussten wir mitbringen, ansonsten stand einem die eigene linke Hand zur Verfuegung, schliesslich benuetzte man ja die rechte zum Essen.

Es gab auch immer wieder herrliche Geschichten wenn die Lehrer vergassen uns mitzuteilen dass am naechsten Tag ein Feiertag waere. Oft gingen wir abends heim, die Lehrer winkten und riefen 'bis mooooorgeeen' und am naechsten Tag war kein Mensch da! Ups, sie hatten den Feiertag vergessen zu erwaehnen. Als ich nur noch alleine im Dorf war passierte es mir einmal das sowohl Kinder wie auch ich vor der geschlossenen Schule standen. Die Lehrer hatten eine Tagung in Pokhara, aber dummerweise nichts erwaehnt. Dann gab es Tage wo die Gastfamilie auf uns einschwatzte und sagte es waere ein Feiertag (taegliche Lieblingsfrage: you go? Was sollen wir denn sonst machen? Aehnlich beim Essen: you eat? Ja bietest du mir was anderes ausser Daal Bhat an??), bis wir dann andere Schulkinder in Uniform sahen. Es war oft ziemlich verwirrend und wir haben bis heute nicht rausgefunden ob es an unseren Sprachkenntnissen lag oder ob es nun einfach mal 'so' laeuft. Erwarte das Unerwartete.

Eine lustige Geschichte ereignete sich auch an unserem ersten Schultag. Die Kinder schrieben alle ihre Namen auf ein Schild und auch wir bekamen eines. Hinter jedem Vornamen, auch unserem, stand dann noch 'Ranabhat'. Ich dachte es wuerde irgendwie 'herzlich willkommen' oder so heissen. Spaeter stellten wir dann fest: das ist deren Nachname! Es herrschte nicht unbedingt Inzucht, es hatte mehr damit zu tun dass alle von mehr oder weniger derselben Kaste waren und darum auch denselben Nachnamen tragen. Da die Kinder nichts anderes kannten (man muss ja annehmen dass viele zum ersten Mal Auslaender sahen) dachten sie wohl wir wuerden automatisch auch so heissen. Suess :-))

Weniger suess wars wenn die Gastfamilie unser Gepaeck durchging. Am Wochende nahmen wir jeweils nicht alles nach Pokhara mit sondern liessen den grossen Rucksack zurueck. Zu Beginn schlossen wir die Zimmertuere nicht ab (mit diesen kleinen Schloessern die es ueberall gibt), aber wir stellten dann fest das sie Wochenende fuer Wochenende unsere Rucksaecke durchstoeberten, Luftballons und Aufkleber fuer die Schule klauten und auch das eine oder andere 'nuetzliche' entwendeten. Einmal waren wir 10 Tage auf Trekkingtour und ich schloss sogar den Rucksack selber ab. Sie schafften es das Schloss aufzubrechen und einmal mehr den ganzen Inhalt, den sie eh schon kannten, zu durchforsten. Als ich, rasend, sie zur Rede stellen wollte hatten sie keine Ahnung wovon ich sprach. Meistens waren es die 'gefaehrlichen' Leute aus dem Dorf (wir waren sozusagen selber Schuld wenn wir das Fenster nicht zumachten), nie aber sie selber. Irgendwann haben wir es Krishna gesagt, der dann vorbeikam, den Guertel auszog und sich die Jungs vorknoepfte. Okay, Klaegli, aber ich fuehlte mich voll im Recht. Ha, und einmal (danach!) hatte der Aeltste (damals 18) mein Aufladegeraet fuers Natel geklaut. Ich bekam es dann nach Nachbohren wieder (oh, das ist dir bestimmt auf den Boden gefallen. Ich muesste sozusagen froh sein dass es die Mutter beim Aufraeumen... im abgeschlossenen... Raum fand), und er wollte mit mir mit nach Pokhara. Waehrend wir zur Bushaltestelle runtergingen schimpfte ich und sagte ich wuerde es Krishna erzaehlen. Er machte dann auf der Stelle kehrt, erfand ne tolle Ausrede und ging zurueck ins Dorf. Das faszinierende daran: der versteht ja doch Englisch! :-)))

Es war nicht alles schwierig und muehsam, na ja, aber vieles. Es gab auch schoene Momente und wir freuten uns normaleweise auch nach einem Wochenende in Pokhara zurueck ins Dorf zu kehren. Wir wurden immer mit viel Freude erwartet, schliesslich waren wir DIE Volontaere die nicht aufgegeben hatten. Wenn wir Fotos in die Schule mitbrachten wurde der ganze Unterricht unterbrochen, das heisst die Lehrer blieben mit uns im Lehrerzimmer und guckten sich jedes einzelne Foto an waehrend die Kinder draussen rumsprangen und sich wohl fragten wann es weitergehen wuerde. Es waren auch alle wahnsinnig gastfreundlich, einmal machte ich mich auf eine Tour auf die andere Seite des Flusses (gehoert auch noch zum Dorf) und ich stolperte von einer Teeeinladung in die naechste. Alle hatten Freude an uns... und unserem Gepaeck (aaaaah, zyyyyynisch).

Und da bin ich nun wieder, 3 Jahre spaeter. Noch sitze ich teeschluerfend in Kathmandu, aber bald geht es zurueck ins Dorf, zur Familie, zur Schule, nach Bhatkhola (Baat heisst Reis und Khola ist Fluss. Es war auch immer ein konstanter Reisfluss, ich glaube aber Bhatkhola bedeutet in diesem Fall noch leicht was anderes). Ich bin gespannt was sich alles veraendert hat in der Zeit. Krishna lebt in der Zwischenzeit in Spanien, also das wird schon mal anders sein. Ich habe wenigstens die Telefonnummer der Familie aus Krishna rausgekitzelt, ich frage ich nur wer da Englisch spricht. Immerhin haben sie nun ein Handy, ich glaube es ist mein altes welches ich ihnen damals dortgelassen habe. Ob sie in der Zwischenzeit auch einen Fernseher haben?

Bis Sonja in ein paar Tagen kommt werde ich ganz nepalimaessig die Tage wartend, rumstehend, teetrinkend, abwartend verbringen. Ke garne....(was kann man machen...)

Dienstag, 24. Januar 2012

Thailand - Bangkok plus erste Eindruecke aus Nepal - Kathmandu

Mit steifgefrorenen Fingern sitze ich hier im Internetcafe. Vorbei die Zeiten als wir geschwitzt haben, vorbei die Zeiten wo ich mit Isi unterwegs war :-((( Schweres Herzens mussten wir auf dem Flughafen in Doha voneinander Abschied nehmen. Er stand schon am Gate fuer den Flug nach Zuerich als es hiess, dieser waere verschoben. Er konnte dann via Muenchen fliegen und wir bekamen somit nochmals ein paar (qualvolle) Extraminuten bis wir an diesem Gate ganz am anderen Ende des Flughafens ankamen. Vielen Dank fuer die tolle Zeit Isi, nun habe ich niemanden mehr der die tollen Plaetze (why??) findet und die tollen Ideen hat :-( Ich verlasse mich nun ganz auf Patinha, aber der gibt nicht mal richtig warm :-))

Aeh, wo sind wir stehen geblieben? Ach ja, unser letzter gemeinsamer Stop, Bangkok. Da uns wie gesagt die Zeit ausging flogen wir von Luang Prabang nach Bangkok. Ich hatte mich ziemlich gefuerchtet auf und vor dem Flug, wer kennt schon Bangkok Airways?? (Laos Airline wollte ich noch weniger fliegen, also haben wir uns (bzw ich) fuer die teurere, thailaendische Fluggesellschaft entschieden).

Es ging dann alles gut und wir konnten ohne Probleme unser Zimmer beziehen. Isi hatte sich was spezielles ausgesucht, so uebernachteten wir im hoechsten Gebaeude von Thailand, im Baiyoke Tower mit seinen ca. 77 Stockwerken. Wir uebernachteten im 62. und hatten eine riesige Fensterfront! Wir liessen die Vorhaenge auch staendig offen, die Chance ist relativ gering dass jemand reinguckt :-) Ich hatte zu Beginn ein wenig Respekt vor dem Lift und auch den Menschenmassen. Es hatte auch unzaehlige Besucher drin die fuer den Sonnenuntergang kamen. Dementsprechend hatte es mehrere Lifte, der im Eingang fuhr aber fuer alle in die Lobby. Danach gab es fuer die Besucher einen separaten und es war dann weniger eng. Die Besucher waren hauptsaechlich Russen, es war schon fast extrem. Es hatte auch nur einen Schalter mit einer russisch sprechenden Damen fuer die Herrschaften die anscheinend kein Englisch koennen. Da der Tower irgendwie mitten in einem indischen Viertel liegt vergassen wir manchmal fast wo wir waren... Russland? Indien? Aber die Aussicht war natuerlich phaenomenal, vor allem wenn man mit einem kuehlen Getraenk in der Hand vom Sofa aus runter in die Staus gucken kann.

Bangkok selber ist laut, es hat viel Verkehr und fast noch mehr Shoppingcenter. Unser Liebling, das Terminal 21, hat anscheinend erst vor Kurzem geoeffnet. Es sieht aus wie ein Flughafen und auf jedem Stockwerk liegt der Schwerpunkt auf einer anderen Stadt. Dies waeren also z.B. Rom, London, Paris oder San Francisco. Da San Francisco so schoen ist (habe ich es nicht schon im letzten Blog erwaehnt? Dort gefaellt es allen!!) hat es gleich zwei Stockwerke erhalten, u.a. auch ein Cafe welches in einem Cable Car drin ist. Ach ja, und die Golden Gate Bruecke spannt sich auch ueber den hoechsten Level der Mall. Echt super! Gekauft haben wir dann aber nicht sehr viel, platzmaessig lag einfach nicht mehr viel drin. Bei mir reichte es zwar noch fuer eine Handtasche die ich dann Isi mitgegeben habe.

Schlussendlich haben wir ziemlich viel Zeit in den Shoppingmalls verbracht, einerseits weil es extrem heiss war und andererseits waren auch die Kinos da drin. Wir waren 3x und vor jedem Film wird die thailaendische Hymne gespielt. Da man Respekt zeigen sollte muss JEDER aufstehen! Das ist schon ziemlich ungewoehnlich, da luemmelt man sich mit Popcorn in seinen Sitz, guckt die Vorschau und muss dann fuer die Hymne kurz aufstehen. Nochmals eine Eigenart: zwischen 14.00 und 17.00 Uhr wird kein Alkohol verkauft! Isi hat ganz schoen dumm geguckt als er sein Bierchen fuer den Abend im 7/11 kaufen wollte. Ich weiss nicht ob diese Regelung auch fuer die Restaurants gilt, aber in Laos wuerde sowas nie funktionieren. Die Laoten sind sehr stolz auf ihr Beerlao und es wuerde wohl Proteste geben wenn es nicht IMMER verkauft werden duerfte. Jeder der schon mal in Vang Vieng war kann sich das sicher auch nicht vorstellen... sorry, Bier gibts erst ab 17.00 Uhr wieder, kommt doch spaeter wieder vorbei.

Wir haben auch ein wenig Sightseeing gemacht, Chinatown, Wat Pho, Wat Phra Kaeo usw. Es war zwar meistens ziemlich muehsam von unserem Standpunkt dorthin zu kommen. Zwar existiert ein Skytrain, aber eben nur im Businessviertel. In die Altstadt kamen wir nur per Taxi oder Tuk-Tuk. Wir hatten so unsere lieben Probleme mit den Taxifahrern. Der eine hat uns sogar nach 500 Metern wieder rausgeworfen da wir keinen Stopp in dem von ihm empfohlenen Schmuckladen machen wollten. Auf dem Rueckweg dann wieder aehnliche Probleme: keiner wollte freiwillig den Taximeter einstellen, es haette zuviel Verkehr (was auch wahr war, aber der Verkehr war irgendwie IMMER schlimm) und so mussten wir handeln und bezahlten viel mehr als eigentlich vorgesehen.

Was mich persoenlich auch erstaunt hat war die Freundlichkeit der Thais. Klar sind sie dafuer bekannt, aber von diesen vier Laendern (nochmals zur Erinnerung, Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand) waren sie echt die freundlichsten... und das in der Stadt! Damit haette ich echt nicht gerechnet. Und sie waren auch immer so gut angezogen. In den Einkaufszentren haben wir uns hingesetzt und gewartet bis jemand in Jeans und T-Shirt auftaucht. Aber die meisten Frauen trugen Kleider, Roecke oder dann eine Bluse (man bedenke die Hitze, wer laeuft bei uns bei 30 Grad schon so geschniegelt rum??)

Wir haben ganz am Schluss der Reise auch noch unser 8-jaehriges gefeiert. Oder evtl. sind wir auch schon laenger zusammen, denn die Thais haben bereits das Jahr 2555. Bin jetzt zu faul zum ausrechnen das 'wievielt-jaehrige' wir haetten. Aber ich dachte in Nepal waeren sie schon voraus, denn hier ist das 2069.

Als Grande Finale gingen wir an unserem letzten Abend in ein schoenes Restaurant das uns empfohlen wurde (der Dank geht an Michael und Mame). Ohne Adresse fand Isi den Platz (ich schon leicht genervt... wer macht denn sowas in einer Millionenstadt) - es ist eine riesige Halle mit einer Theke zuvorderst. If it swims we have it, heisst das Restaurant. Ich habe schon mit dem schlimmsten gerechnet (es kann ja einiges schwimmen...), aber es waren dann "nur" Fisch und Meeresfruechte. Eine Dame mit Einkaufswagen (!!) kam mit uns mit und wir konnten unser Abendessen selber aussuchen! Wir entschieden uns fuer noch halb lebenden Fisch, Langostino (aka Tigerprawn) und Tintenfisch. Auch das Gemuese konnte man selber auswaehlen sowie wie wir den Fisch und Co gerne gekocht haetten. Echt super, obwohl es mich vor den Krabben und Hummern schon ein wenig grauste, vorallem weil sie noch am Leben waren (und wir ganz am Schluss sahen wie so ein Hummer 'gemacht' wird. In diesem Fall nicht lebend ins heisse Wasser geworfen, sondern lebend aufgeschlitzt. Sein letztes Aufbaeumen wird mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben, baeh. Das kommt davon wenn man in die Kueche guckt, aber sie waren eben Open-air und man konnte den Koechen sozusagen in die Wokschuessel gucken). Wir koennen den Ort nur weiterempfehlen!

Tja, und da bin ich jetzt, alleine und in der Kaelte. Ich habe mir am Flughafen noch meinen geliebten Oishi Greentea gekauft, aber in Doha haben sie die Flasche einfach ohne Kommentar weggeschmissen (dabei haben wir die Flasche in Bangkok NACH der Kontrolle gekauft. Warum machen die in Doha nochmals eine Kontrolle??). 3 Monate lang habe ich mehr oder weniger nicht viel anderes getrunken, nun gibt es heissen Milchtee oder Schwarztee. Darf ich jetzt jammern wie kalt es ist? Klar weiss ich das es eher kuehler ist in Kathmandu um diese Zeit. Ich war ja vor 3 Jahren schon mal hier (uebrigens genau auf den Tag HEUTE, das sollte ich mit ein wenig Dhal Baat zum Abendessen feiern), aber damals war es bestimmt nicht so kalt. Habe dann auf dem Handy tatsaechlich ein Foto gefunden von 2009 vom Flughafen mit Temperaturanzeige. Damals, 6 Grad in der Nacht und 24 am Tag, heute 2012 1 Grad und 17 Grad. Ihr werdet nun sagen in der Schweiz ist es noch kaelter, der grosse Unterschied ist aber: ICH HABE KEINE HEIZUNG! Es ist dauerkalt! Hier im Internetcafe, wie auch ueberall sonst, ist die Tuer offen, damit auch ja noch kuehlere Luft reinkommt. Also ich friere mir hier ganz schoen was ab, auch wenn ich kleidungsmaessig gut ausgeruestet bin. Aber ohne Heizung im Hotelzimmer und mit den schlechten Fenstern ist es echt eine Qual (ich kenne Leute in der Schweiz die haben die Heizung bei 15 Grad eingestellt und mich belaechelt da ich auch ohne Heizung warm hatte. Nun habe ich aber definitiv kalt. Viele Gruesse hiermit an den Gfroerli, ich hoffe sie liest das). Zum Glueck habe ich den Schlafsack noch dabei, und im Zimmer habe ich abends eh noch die Gesichtsmaske (normalerweise fuer den Smog, Schmutz und Co, nun aber gegen eine kalte Nase), die Handschuhe (als erstes hier gekauft) und die Kappe an, nur so kann ich ohne zu schlottern noch ein wenig lesen. Zum Glueck ist es am Tag warm, so suche ich mir meistens ein Restaurant mit Dachterasse und sitze da in der Sonne. Ich haette aber echt nicht erwartet dass es soooo kalt ist!

Heute Morgen stand ich schon um 7.30 Uhr vor der indischen Botschaft, denn ich benoetige noch ein Visum fuer die Weiterreise. Ich habe nette Leute kennengelernt die mir gesagt haben Indien waere aehnlich wie Kathmandu (na ja, damit kann ich leben). Ich bin erstaunt wie viele asiatische Touristen es hier in Kathmandu hat, die waren vor 3 Jahren bestimmt noch nicht hier. Die meisten sind aus China und oft auch als Volontaere unterwegs. Ich habe gestern auch Saroj von meiner Volontaerorganisation getroffen, er arbeitet dort und war damals mein Nepalilehrer und Reisefuehrer fuer die Stadt (in der ersten Woche). Er sind gerade zwei neue Volontaere hier, mit denen waren wir gestern alle zusammen essen. So vereinsame ich nicht voellig bis Sonja dann in 10 Tagen kommt. Denn eigentlich haette ich ja meinen Meditationskurs gehabt aber leider leider wurde er abgesagt. Nun stecke ich sozusagen hier in der Kaelte fest. Da ich fuers Indienvisum eh nochmals 2x (!!) auf der Botschaft antraben muss, das Geld vom Kurs persoenlich im Kloster abholen werde und diverse Leute hier kenne bin ich aber trotzdem beschaeftigt. Klar bin ich enttaeuscht, aber ich habe mir nun gute Buecher gekauft (die beste Auswahl seit 3 Monaten wenn man jene in Bangkok mal nicht dazu zaehlt. Und dem Alphabet nach, das kann auch nicht jeder) und werde mich einfach Mittags in die Sonne setzen. Ich habe auch versucht hier in Kathmandu einen Meditations- oder Yogakurs zu buchen, aber entweder sie bieten es nicht an weil sie zu wenig Leute haben (ist halt nicht Hochsaison, kein Wunder! bibber, bibber) oder es ist ein wenig ausserhalb so das ich staendig ein Taxi nehmen muesste.

Aber ich freue mich doch ein wenig zurueck im Lalalala-Land (lala heisst okay) zu sein, auch wenn Kathmandu vom Flugzeug aus echt haesslich aussieht (und ich mich ohne Isi ein wenig ... halb... fuehle). Thamel ist touristisch und ich werde laufend angesprochen ob ich nicht eine Trekkingtour machen moechte oder Haschisch kaufen :-) Aber nirgendwo sonst (bis jetzt) ist es so speziell, es riecht nach Raeucherstaebchen und aus den Laeden klingt 'ohm mani padme hum' raus, die Faehnchen flattern im Wind, die Taxifahrer hupen um die Wette und man muss gucken das man nicht ueberfahren wird. Gleichzeitig versucht man die Schilder zu lesen (wo ist das Restaurant das ich suche?), im Strudel mitzulaufen und...eben, nicht ueberfahren zu werden. Oder nennen wir es 'angefahren', so schnell sind sie hier ja nicht unterwegs. In den 3 Jahren hat sich aber doch einiges geaendert, im Hotel habe ich einen TV mit vielen englischen Sendern (eine Sensation) und mein Hotel hat einen Generator (oder so aehnlich, Licht tut immer, Internet und TV sind vom Strom abhaengig). Der Allgemeinstrom wird aber immer noch abgestellt und irgendwie hat es meistens KEINEN Strom. Das ist besonders aergerlich wenn man ins Internet moechte. Muss nun noch schnell schnell fertig schreiben bevor sie mir abstellen. Leider war es mir nicht moeglich die Fotos hochzuladen, ist halt eben doch Nepal. Ich probiere es in einem anderen Internetcafe, an einem anderen Tag.

Sonntag, 15. Januar 2012

Laos - Vang Vieng, Luang Prabang

Vang Vieng ist die Partystadt von Laos. Wir waren ja nicht unbedingt auf der Suche nach Party, aber da es bequem auf dem Weg zwischen Vientiane und Luang Prabang liegt sind wir ein paar Tage dort geblieben. Die Strassen sind ja nicht unbedingt der Hit, immerhin wird nicht gerast. Meistens jedenfalls nicht. Es kann gar nicht gerast werden da man immer wieder Motorraedern oder Schlagloechern ausweichen muss. Die Fahrt von Vientiane nach Vang Vieng war ziemlich hart. Wir wurden komischerweise in einen Schlafbus (der mit den Liegen) verfrachtet obwohl wir einen Minibus bezahlt hatten. Einmal mehr haben wir nicht das gekriegt was vorgesehen war. Es ist ziemlich aergerlich wenn man sich auf einen Minibus freut und dann kommt ein Uralt-Riesending daher. Der Schlafbus war aber nicht schlecht, er hatte grosse Liegen fuer zwei Personen und war doppelstoeckig. Es schuettelte uns jedoch ziemlich durch da wir oben lagen. Isi lag gegen die Fahrtrichtung und hat in aller Ruhe gelesen waehrend ich gucken musste das mir nicht schlecht wurde. Jedenfalls sind wir dann so nach 5 Stunden in Vang Vieng angekommen und haben uns ein Hotel ein wenig ausserhalb des Trubels gesucht. Downtown besteht aus ein paar Strassen die voll sind mit Restaurants, Souvenirshops, Internetcafes und Reiseveranstaltern - und anscheinend kann es ziemlich laut werden. Gemaess Reisefuehrer wuerden die Restaurants auch "Friends" und aehnliches in Dauerschlaufe zeigen und es war tatsaechlich so! Da guckt man also ins Restaurant rein und alle liegen in den Polstern und gucken TV. Dazu muss ich noch sagen dass nicht alle Stuehle und Tische hatten sondern Polster und flache Tische so dass man im Schneidersitz oder in unserem ungelenkigen Fall mit ausgestreckten Beinen dasitzen kann. Klingt unbequem wenn man isst, ist jedoch super wenn man am Nachmittag mal ein Beerlao trinken moechte, ein wenig lesen oder Karten spielen. Uebrigens war alles ausserhalb und ueberdacht. Ich sage zwar Restaurant, aber es war nicht drinnen.

Vang Vieng ist umgebeben von Hoehlen und Bergen (gemaess Wikipedia nennt sich das Karst-Formationen, okay. Siehe einfach Fotos...), so haben wir an einem Tag Mountainbikes gemietet und sind ein bisschen durch die Gegend gefahren. Wir haben jedoch die schlechten Strassen verflucht, es war wirklich ziemlich ungemuetlich den grossen Steinen in der (nicht geteerten) Strasse auszuweichen. Ich musste die Lenkstange fest umklammern und mich auf den Weg konzentrieren. Dazu war es auch noch heiss, also nicht gerade die angenehmste Freizeitbeschaeftigung. Wir wollten ein paar Hoehlen anschauen, aber ich scheine einfach nicht der abenteuerliche Typ zu sein. Also manchmal hat es mich schon gefrustet... wegen Platzangst habe ich es praktisch in keine Hoehle richtig reingeschafft  (also bitte, die Dinger sind stockdunkel, auch mit Taschenlampe. und NIEDRIG), wegen Hoehenangst musste ich einmal sogar umkehren als wir die Aussicht auf einem Berg geniessen wollten. Dabei haben wir sogar einen 75-jaehrigen Deutschen getroffen der es geschafft hat.  Ich fand den Aufstieg ziemlich krass, die Einheimischen haben Bambusleitern mitten auf die Steilwaende aus Stein gestellt. Zum Teil geht es schraeg runter... wenn man runter guckt, Fehler!! Ein Teil des Aufstiegs war auch pure Kletterkunst ueber groessere Steine, da waren wir wieder froh um unsere langen Beine. Runter gings dann nicht so einfach, wir mussten genau gucken wo wir unsere Fuesse hinstellen. So kletterten wir mit Wanderschuhen ausgeruestet retour runter wahrend uns ein paar Moenche ueberholten die in Flipflops fast runter rannten! Es war absolut absurd, die gingen als waere es irgendein Gehweg und balancierten ueber die Felsbrocken als wuerden sie das taeglich machen. Und wir jaemmerlichen Falangs hingen in den Steinen und wussten fast nicht wohin treten. Aber ich glaube die jungen Moenche haben sich genau so amuesiert wie wir... so im Nachhinein als wir dann auch endlich unten waren.

 Nach Vang Vieng fuhren wir weiter nach Luang Prabang, das war ja schon mein Highlight bevor ich es ueberhaupt gesehen hatte. Aber Luang Prabang eilt ein guter Ruf voraus und es ist wie San Francisco: jedem gefaellts! Schon die Fahrt war einmalig, noch mehr gruene Huegel, gruene Berge und gruene Taeler. Ich habe versucht durch die Scheibe Fotos zu machen, leider nicht mit sehr viel Erfolg. Schade darum, das kommt davon wenn man zur Abwechslung wirklich mal den bezahlten Minibus kriegt der zuegig durchrauscht (habe zuerst Affentempo geschrieben, aber das waere uebertrieben). Die 250 km hatten wir trotzdem in ca. 5 Stunden geschafft, mit Klimaanlage und ohne dass er ueberfuellt war.

In Luang Prabang waren wir dann auch wieder zurueck an unserem Mekong, ausser in Vang Vieng war jeder Halt unserer Reise am oder auf dem Mekong gewesen. Die Hotelsuche war schwieriger als angenommen, Plaetze waren zwar genuegend vorhanden, aber die Preise die sie verlangten! Hat man in Pakse noch ein 5-Sterne-Zimmer fuer USD 40 erhalten bekam man in LP (Luang Prabang) praktisch nichts unter USD 50, jedenfalls nicht fuer unseren bereits gewohnten Standard. Seufz, in Nepal kann ich mich dann umgewoehnen, denn in Laos haben wir selten mal kalt geduscht. In anderen Blogs habe ich gelesen dass die Duschen kalt sind und der Wasserstrahl ein Witz. So ist es also nicht, man muss nur mehr als USD 10 fuers Zimmer bezahlen. Einmal mehr kriegt man meistens was man bezahlt (ausser es ist ein Minibus). Wir waren dann sicher eine Stunde unterwegs bis wir was fuer USD 20 fanden. Wir wollten 8 Tage bleiben, da nimmt man keine Unterkunft fuer USD 50. Was fuer euch preiswert klingt ist fuer laotische Verhaeltnisse halt doch viel. Nun ja, LP ist einfach teurer als der Rest des Landes. Lustigerweise trafen wir waehrend unserer Hotelsuche auf ein kanadischen Paar welches wir bereits in 1000 Islands/Pakse/Vang Vieng getroffen hatten. Auch den 75-jaehrigen Deutschen aus Vang Vieng sahen wir wieder. Wir wissen bis heute nicht wie er hiess, wir nannten ihn einfach Karl-Heinz Gustav (natuerlich nur zwischen Isi und mir). Das ist die Anonymitaet des Reisens, warum muss man immer wissen was das Gegenueber zu Hause arbeitet oder wo es wohnt? Karl-Heinz Gustav war auch ein alter Reisefuchs, ueber praktisch jedes Land konnte er mir Auskunft geben, die meisten hatte er schon vor mehr als 30 Jahren das erste Mal besucht. Da er jeweils jaehrlich waehrend unseren Wintermonaten reist hatte er ein strenges Budget, wir getrauten uns fast nicht zu sagen dass unser Hotel unglaubliche USD 20 kostet (dabei fanden wir es guenstig!). Er hat jeweils auf dem Markt gegessen, so haben wir einmal lose abgemacht und uns dann kurz vor 8 Uhr morgens getroffen. Es gab Jok, so eine Art Reissuppenbrei mit Ei. Ich habe mich nun auf Google dumm und daemlich gesucht wie das Essen heisst... und wo habe ich es gefunden? Auf einer thailaendischen Seite! Es muss aber dasselbe sein, denn Karl-Heinz hat gemeint es heisst 'tschoouk'. Da sassen wir nun, mitten unter den Einheimischen. Das Essen war aber wirklich gut, ein wenig ungewoehnlich fuer die Morgenzeit, aber definitiv saetigend.

Ansonsten sind wir mit dem Essen in Laos nicht soooo warm geworden wie in den Nachbarlaendern Vietnam und Kamboscha. Es war auch immer wieder scharf, sie haben sogar scharfen Papaya-Salat und scharfes Suess-Sauer (da nimmt man doch an ausser suess und sauer waere scharf nicht auch noch drin). Dann doch lieber die Flussalgenblaetter die einem in LP, natuerlich mit scharfer Sauce, serviert werden. In Laos haben sie auch einen ganz speziellen Reis der viel klebriger ist als in anderen Laendern. Er heisst auch dementsprechend Sticky Rice und laedt wunderbar zum rumspielen ein. Der Reis wird in separaten Koerbchen serviert, man greift mit den Fingern rein und rollt den Reis zu einem Baellchen. Dazu ein kuehles Beerlao... vielleicht ist ja doch nicht alles so negativ :-)

Luang Prabang ist die alte Koenigsstadt und gleichzeitig ist die ganze Stadt auch UNESCO Weltkulturerbe. Hier findet man kein Hochhaus, die Haeuser sind alle gut erhalten und wurden oft in Hotels, Restaurants oder Laedelchen ungewandelt. Ich glaube es hat mehr als 30 Wat (Tempel) in der Stadt, und wem es drin langweilig wird kann immer noch draussen die Wasserfaelle oder Hoehlen besuchen oder dann Elefantenreiten gehen. Abends wird jeweils der Nachtmarkt aufgebaut. Die Ware liegt am Boden und man wuselt sich durch die Staende hin durch und guckt sich die vielen Tuecher, Schmuck, Stofftiere, Taschen, Bilder usw. an - bzw kauft wie in meinem Fall kraeftig ein. Eine ziemlich verlockende Sache die der arme Isi oefters uebers sich ergehen lassen musste. Ist man naemlich mal drin muss man wohl oder uebel durchlaufen, da gibt es kein zurueck mehr da die Stande nicht nur links und rechts der Strasse sind sondern auch mittendrin. Tuk-Tuks und Motorraeder stoeren nicht, denn die Strasse ist fuer die Fussgaenger abgesperrt. Ein schneller Vorwaertskommen ist deshalb oder gerade darum nicht moeglich.

Unsere beiden Highlights waren jedoch das Elefantenreiten und die Almosentour der Moenche. Um endlich mal einen der 2000 Elefanten in Laos zu sehen haben wir eine Mahout-Tour gebucht. Wir verbrachten den ganzen Tag mit Elefanten und lernten ein paar Begriffe wie 'los' oder 'links' oder 'rechts' auf laotisch kennen. Zuerst begann das Ganze eher unspektakulaer mit einem Ausritt zu zweit auf einem Elefanten. Wir konnten uns in einen Korb auf dem Ruecken setzen und den Ausritt geniessen. Nach dem Mittagessen gings ans Eingemachte. Nun bekam jeder einen Elefanten ohne Korb, das heisst wir sassen direkt am Nacken! Pferde koennen ja schon hoch sein, da sitzt man ja meistens in einem Sattel. Aber so ein Elefant, das ist nochmals was anderes. Ich hatte leider ein wenig Pech, meiner konnte nicht in die Knie gehen bzw. ich bin kein Artist. Ich haette mich auf seinen Fuss stellen und mich dann am Ohr festhaltend (!!) rauf ziehen sollen. Ja arbeite ich im Zirkus oder in der Buchhaltung? Ich kam natuerlich nicht rauf und verpasste den ersten Ausritt. Als alle wieder zurueckkamen leihte mir Isi jedoch 'seinen' Elefanten aus, der konnte auch in die Knie gehen und ich schaffte es endlich rauf. Ganz schoen wackelig, vorallem wenn es abwaerts geht! Ich klammerte mich dann panisch mit Beinen und Fuessen fest und liess den Kopf des Elefanten nicht los. Wenn ich jetzt die Fotos angucke die Isi gemacht hat sehe ich dass der Mahout ganz nahe hinter mir sitzt und er mich jederzeit haette auffangen koennen. Als ich draufsass fuehlte ich mich wie der letzte Mensch, alleine mit dem Elefanten. Die asiatischen Elefanten sind uebrigens nicht ganz so huebsch wie die afrikanischen Kollegen, die Kopfform ist anders und auch die Ohren sehen ein wenig angefressen aus.

In Luang Prabang werden viele junge Moenche ausgebildet, viele Familien senden einen Sohn fuer eine gewisse Zeit ins Kloster. Zum Teil nur fuer ein paar Wochen, zum Teil fuer laengere Zeit da sie nicht alle Kinder durchfuettern koennen und der Junge auch eine gute Ausbildung im Kloster erhaelt. Jeweils fruehmorgens macht sich eine ganze Schar rot-orangfarbener, barfusslaufender Moenche auf den Weg  fuer die Almosenspende. Die Einheimischen uebergeben ihnen Reis, welchen die Moenche dann spaeter essen werden. Die morgendliche Gabe ist eine religioese Prozession, die Touristen duerfen aber daran teilnehmen. Es wird verlangt einen gewissen Abstand zu halten, also den Moenchen nicht unbedingt die Kamera ins Gesicht zu halten. Aber in ganz Suedostasien haelt sich eh niemand an die Verhaltensregeln. Ich habe noch selten so kurze Klamotten bzw. soviel nackte Haut wie in Laos gesehen, dabei ist es noch das 'konservativste' (da religioeseste) Land wenn man Vietnam, Kambodscha und Thailand als Vergleich nimmt. Fuer die Buddhisten ist viel nackte Haut anstoesslich, da frage ich mich warum sie in Vang Vieng sogar im Bikini (!!) durch die Strassen gehen! Ich bin ja in Heerbrugg auch nicht nur im Bikini auf der Hauptstrasse unterwegs. Dementsprechend gab es waehrend der Prozession leider auch Touristen die an vorderster Front stehen mussten, gleich neben den Moenchen und ihnen wirklich die Kamera fast ins Gesicht hielten. Ich moechte noch erwaehnen dass es nicht unbedingt Westler waren sondern eine chinesische Reisegruppe die eh schon fruehmorgens lachend und kreischend unterwegs war. So wurde dem Pilgerzug zum Teil ein wenig die Wuerde genommen. Es war aber trotzdem sehr eindruecklich.

Schlussendlich verbrachten wir fast eine Woche in Luang Prabang. Wir hatten zu wenig Zeit um auf dem Landweg nach Chiang Mai und weiter nach Bangkok zu reisen. So entschieden wir uns lieber Luang Prabang zu geniessen und dann nach Bangkok zu fliegen. Nun sind wir bereits in Thailand angekommen. Viel kann ich noch nicht sagen, unser Hotel steht mitten im Indienviertel und es hat ziemlich viele Russen hier, es ist fast erschreckend. In der Lobby hat es einen Extraschalter nur fuer Russen wo halt auch russisch gesprochen wird. Heute war unser erster Tag, wir haben uns zuerst mal in ein Shoppingcenter gestuerzt, hauptsaechlich aber fuers Kino. Nun freuen wir uns auf die naechsten Tage, auch (oder genau weil?) wenn es wieder ein wenig waermer ist als noch in Luang Prabang. So, nun quaele ich mich ins Hotelzimmer rauf, ich muss den Lift in den 62. Stock nehmen. Ich habe ja grundsaetzlich nichts gegen Lifte, aber ein wenig unangenehm finde ich es schon (wie war das nochmals mit dem abenteuerlichen Typ? Nicht mal Liftfahren liegt drin!!)


 Tubing in Vang Vieng
 Die Aussicht aus dem Hotelzimmer
 Isi am Mountainbiken, die Strasse war echt nicht der Hit. Das muss wohl so sein wenn man bikt...
 Ein Wasserfall in Vang Vieng
 Puh, jetzt weiss ich den Namen nicht, aber es ist der Wat neben dem Koenigspalast. Davor sieht man (knapp) den Nachtmarkt
 Streichel, streichel. Tu mir nix, ich fuettere dich ja!
 Die morgendliche Almosenprozession der Moenche

 Wer bin ich? Baerlao (bzw. Beerlao) mit Flagge im Hintergrund
Der Nachtmarkt

Dienstag, 3. Januar 2012

Laos - Savannakhet, Vientiane, Vang Vieng

Zu sagen unsere Reise wuerde sich langsam dem Ende zuneigen ist vielleicht uebertrieben. Wir haben aber bereits die letzten drei gemeinsamen Wochen vor uns. Irgendwie wurde es zeitlich auf einmal ein wenig knapp und die ersten 2 Monate sind doch schnell vergangen. Natuerlich haben wir in dieser Zeit auch viel erlebt, Highlights wie Halong Bay, Hoi An, Mekongdelta, einsame Straende in Kambodscha, Angkor Wat. Verglichen damit erleben wir momentan eher "nichts", was fast ein wenig gemein ist. Wir waren in der Provinzhauptstadt von Savannakhet (heisst auch so) und haben dann Silvester in der Hauptstadt Vientiane verbracht. Verglichen mit anderen grossen Staedten ist Vientiane ziemlich verschlafen und es gibt auch nicht sooo viel zu sehen. Immerhin war's nicht ganz so schmutzig wie Phnom Penh, sowohl am Boden wie auch in der Luft. Aber fangen wir vorne an:

Wir verbrachten zwei Taege in Savannakhet, hauptsaechlich da wir nicht die ganze Strecke vom Sueden in den Norden in einem Rutsch machen wollten. Die Stadt ist einwohnermaessig etwa doppelt so gross wie St. Gallen, aber wohl eher mit einem verschlafenen Dorf (den Namen habe ich nun wieder geloescht, ich will ja niemandem zu nahe treten) zu vergleichen. Wir baten einen Tuk-Tuk-Fahrer uns ins Hotel soundso zu bringen, er kam aber mit der aeltesten Ausrede ueberhaupt daher: gibt es nicht mehr! Na klar, und gleichzeitig moechte er uns in sein Hotel bringen.. Aber es gab es tataechlich nicht mehr, wie auch das 2. Hotel unserer Wahl. Und schon fuehlte ich mich unwohl. Auch das Kino welches wir sahen schien geschlossen. Zuerst dachten wir es laege am Feiertag (kurz nach Weihnachten) oder am Wochenende (sofern es ueberhaupt Wochenende war...), aber es blieb auch 3 Tage spaeter kommentarlos geschlossen. Weil Savannakhet eh nicht viel zu bieten hat nahmen wir dann einfach irgendein Hotel, mehr aus Angst wir wuerden sonst keines mehr finden. Wir fuehlten uns aber unwohl und packten auch nicht wie sonst sofort aus. Das Zimmer sah fast wie ein Gefaengnis aus, die Farbe an den Waenden blaetterte ab und die Toilette funktionierte auch icht. Klar muss man hier die Ansprueche runterschrauben, aber Isi hat schon Recht wenn er sagt man kriegt was man bezahlt. Und es war guenstig! Am Schluss waren wir dann soweit das wir zu Fuss ein anderes Hotel suchten, eines fanden, dort eincheckten, ins andere zurueckkehrten, das Gepaeck schnappten, fuer nichts bezahlten (das war es uns wert) und ins andere Hotel gingen.

In Pakse hab ich herausgefunden das irgendwie alle um uns rum Malariamittel nehmen, ausser uns! Wir haben hoechstens ein Notfallmedikament vom Arzt dabei, der meinte es waere nicht noetig ein Mittel einzunehmen wie wenn man z.B. nach Afrika geht. Die Risiken bzw. Nebenwirkungen des Mittels ueberwiegen die Gefahr ueberhaupt angesteckt zu werden. Unsere Reisebekannschaften nehmen dann auch noch Lariam welches einen total schlechten Ruf hat. Es gibt ganze Selbsthilfegruppen fuer Personen die nach der Einnahme an Paranoia oder Depressionen leiden. Sie (also die Reisebekanntschaft, uebrigens aus Belgien) haben dann auch erzaehlt dass sie jedes Mal nach der Einnahme (1x woechentlich) richtige Albtraeume haetten in der Nacht. Ich krieg aber auch Albtraeume wenn ich daran denke dass uns eine Muecke anstecken koennte. Darum haben wir nun aufgeruestet, das heisst: nur Hosen und Socken nach Dunkelkeit, Klimaanlage an in der Nacht (bzw. Ventilator wenn vorhanden. Wenn's zu kalt ist ab in den Schlafsack. Entweder eine Erkaeltung oder gestochen werden), immer Mueckenschutz einspruehen und natuerlich ab unters Mueckennetz in der Nacht. Interessanterweise sind die aggressivsten Muecken in Vientiane, welches malariafrei ist :-) Die haben uns echt abgestochen in der Nacht, sogar ins Ohrlaeppchen oder in den kleinen Finger der noch unterm Netz rausgeschaut hat. Hier in Vang Vieng scheint es endlich wieder angenehmer zu sein, wir haben auch keine Muecken im Zimmer und auch sonst habe ich noch keine gesehen bzw. gespuert. In Vientiane sind wir in einer Nacht 2x aufgestanden und haben die Viecher mit Buechern und Handtuechern abgemurkst. Wir verstehen nicht wo die Muecken herkamen, das Fenster war IMMER zu und die Klimaanlage an (das nuetzt sonst immer). Am Schluss liessen wir nicht mal mehr die Putzfrau kommen, wer weiss wie lange die Tuere bei ihr offen stand. Lange genug um anscheinend sicher 15 Muecken reinzubringen, grmpf. Jedenfalls uebertreiben wir sicher ein wenig, denn nicht umsonst haben wir vor unserer Reise abgeklaert welche Mittel wir einnehmen muessen und welche nicht. Und eine Malariaprophylaxe hat nicht dazugehort. Es hat mich einfach erschreckt zu hoeren dass andere ein Medikament einnehmen waehrend wir lockerflockig rumreisen.

Silvester haben wir dann in Vientiane verbracht. Nach einer 10stuendigen Busfahrt und einem 2taegigen Aufenthalt in Savannakhet war unsere Ankunft echt eine Freude. Wir fuhren per Tuk-Tuk (what else...) vom Busbahnhof Richtung Innenstadt einer blutroten Sonne entgegen, die hinter dem Mekong (und hinter Thailand, winke winke) unterging, Laempchen leuchteten aus den unzaehligen Restaurants, ein Hotel nach dem anderen, Auswahl pur, es war eine Freude. Nach 3 Tagen liess die Freude aber langsam nach, sooooo viel hat Vientiane eben nicht zu bieten. Eine Art Arc de Triomphe, eine Art Champs Elysees, viele Wats (Tempel). Wir mieteten einmal mehr Fahrraeder und fuhren die paar Sehenswuerdigkeiten ab. Bei ein bisschen weniger Hitze waere es wohl auch zu Fuss moeglich gewesen. Immerhin sind die Tuk-Tuk-Fahrer hier in Laos allgemein nicht halb so aggressiv aka nervig wie in Vietnam oder zum Teil auch in Kambodscha. Auch der Verkehr haelt sich fuer eine Hauptstadt in Grenzen.

An Silvester gab es dann leider nicht die grosse Party. Die Bars schliessen normalerweise spaetestens um 23.30 Uhr, Restaurants um ca. 22.00 Uhr. Unsere Bar hatte dann bis 24.00 Uhr offen, ich dachte schon sie machen grosses Lichterloeschen um Mitternacht. Immerhin liefen die TV's, ich rechnete also damit einen Countdown zu sehen und somit puenktlich mit Isi anzustossen. Kurz vor Mitternacht fingen sie aber schon in Thailand drueben mit dem Feuerwerk an, wir guckten uns an, die Franzosen hinter uns fragten auch "ja ist es denn schon so weit" und gleichzeitig meinte Isi seine Uhr haette schon Mitternacht. Meine nicht! Im TV (lautlos) lief so eine Art Ansprache, man kam nicht ganz mit was es sein sollte. Na guuuuut, das wars wohl, glatt verpasst... Happy New Year! In der Bar liessen sie dann auch ein paar Feuerwerke ab (die nehmen die Dinger in die Hand, aber ich glaube die sind extra dafuer gemacht) und nebelten uns alle ein, so gingen wir dann relativ schnell raus. Auf der Strasse war kurz nach Mitternacht die totale Aufbruchstimmung und ein ziemlicher Stau da alle heimfuhren. Wir verstanden jedoch nicht ganz ob sie nun heimfuhren oder einfach ihre Riesenschlitten rumzeigten. Ich guckte mich ein wenig um, mein Favorit war ein Porsche Panamera, huebsch huebsch. Es hatte aber auch Mercedes, BMW, die ueblichen Verdaechtigen halt, gehabt. Auch in Laos muss also Geld vorhanden sein.

Nun sind wir also in Vang Vieng, der Partyhochburg von Laos. Die fetten Autos sind weniger geworden (ich glaube ich habe noch keines gesehen), wir haben die Hauptstadt ja auch verlassen. Vang Vieng liegt total schoen (siehe auch Fotos unten), aber der Schwerpunkt scheint eher auf der Sauferei und der Party zu liegen. Unser Hotel haben wir absichtlich ein wenig ausserhalb des Geschehens gewaehlt, der einzige Laerm bis jetzt war von den laotischen Nachbarn gestern Abend als Karaoke lief. Immerhin kann man sich bei den Einheimischen darauf verlassen dass ab ca. 22.00 Uhr Ruhe ist. Ich schreibe dann das naechste Mal mehr ueber Vang Vieng, wir sind erst gestern angekommen. Ich wollte die tollen Fotos trotzdem schon reinstellen. Nun gehen wir noch Essen, immerhin muss man sich keine grossen Gedanken machen WO man Essen geht. Denn die Menus sind praktisch identisch, wie auch das Decor und die Sitze. Es gibt immer ein wenig Lao-Essen, Pasta, Pizza, Burger, Thai, Steaks... ueberall mehr oder weniger dasselbe fuer denselben Preis. Sogar die Restaurantschilder (Sponsor Beerlao) sehen gleich aus, da muss man gleich 2x gucken um den Namen des Restaurants zu finden. Isi hat mich noch auf den Geschmack gebracht. Nachdem mein Nationalgetraenk in Vietnam der Kaffee mit suesser Milch und in Kambodscha die Kokosnuss war, ist es nun hier in Laos: der Drekische (hessisch fuer Dreckige). Beerlao mit Cola, irgendwie muss man die ca. 0.6-Literflasche ja killen.


Dinosauriermuseum in Savannakhet, der bzw. Knochen davon wurden tatsaechlich in dieser Provinz gefunden

Ein typisches Restaurant am Mekong in Savannahkhet. Die Frage ist nur warum niemand drin ist

Savannakhet selber, nicht viel los

Im local bus, die Verpflegung wird direkt im Bus verkauft. Es ist kein Huehnchen...

In Vientiane

Der Pha That Luang, DIE Sehenswuerdigkeit in Vientiane

Shopping-Mall auf laotisch, nicht unbedingt was ich mir erwuenscht hatte

Auch hier wird Silvester gefeiert, mit freundlicher Unterstuetzung von Beerlao

In Vang Vieng, es koennte eng werden

Sonnenuntergang in Vang Vieng
Fruehsport in Vientiane, ich find die Dinger super

Der Arc de Triomphe - hier heisst er Patuaxi

Endlich macht es Sinn: same same but different (Restaurants in Vang Vieng)
Isi verhandelt mit dem Tuk-Tuk Fahrer