Jedenfalls war der ganze Aerger dann umsonst. Wir bestiegen einen Bus und noch im Bus musste ich die Formalitaeten ausfuellen und einem 'Reisefuehrer' mitgeben. Der Preis war zwar relativ happig, aber wer arbeitet schon gratis, damit meine ich den Reisefuehrer und den Zoellner der mir ja vielleicht kein Visum ausstellen wollte. Es kam dann so das ich ABSOLUT nichts machen musste, der Typ holte meinen Ausreisestempel aus Kambodscha, ging rueber nach Laos (also so 200 Meter), holte das Visum und den Einreisestempel und brachte mir den Pass zurueck. Danach musste ich nur noch ueber die Grenze latschen, ohne das mein Pass ueberhaupt angeguckt wurde. So einfach geht das. Und ein 1 Monatsvisum habe ich ebenfalls erhalten. Somit kann ich auch hier behaupten: der Lonely Planet aus dem Jahre 2009 ist nicht mehr topaktuell, die Grenze ist offen fuer alle, auch ohne Visum. Und die Strassen sind uebrigens auch gut.
Die letzten Tage in Kambodscha verbrachten wir in Kratie, einem aufstrebendem Staedtchen welches mehr und mehr Touristen erhaelt und auch erhalten wird... wenn dann mal jeder weiss das die Grenze tatsaechlich einfach passierbar ist. Kratie liegt direkt am Mekong und bietet tolle Sonnenuntergaenge und ausserdem seltene Irrawaddy-Delphine die schon fast ausgestorben sind. Vielleicht haben wir deshalb keine gesehen. Wir wollten es auch nicht erzwingen, sprich mit dem Motorboot auf den Fluss rausfahren und allenfalls die armen Tiere fuer ein paar Schnappschuesse verfolgen. Wir buchten dann eine Tagestour aufs Land raus, das heisst wir waren den ganzen Tag mit dem Motorrad unterwegs (Reisefuehrer und sein Kollege, Isi und ich hinten drauf) und assen bei seiner Familie zu Mittag. Die Familie isst normalerweise auf dem Boden sitzend, fuer die Touristen wurde jedoch ein Tisch und natuerlich auch Stuehle gekauft, die Armen Touristen halten es ja keine 5 Minuten im Schneidersitz aus. Isi war dankbar und ich uebrigens auch. Wir besuchten auch eine Palmzuckerplantage und probierten von der klebrigen, fluessigen Masse. Nicht schlecht als frisches Getraenk, wenn man es aber ein paar Stunden stehen laesst nimmt der Alkoholgehalt zu. Wir wollten auch Delphine gucken, aber von unserer Seite des Mekong hatten wir leider kein Glueck. Was sagt euch das? Er ist breit!
Kratie selber ist ziemlich staubig, sie haben es noch nicht geschafft mehr als die Hauptstrasse zu asphaltieren. Da es auch noch windig war entschieden wir uns einen Mundschutz zu kaufen (kann ich auch in Kathmandu gebrauchen bzw wenn wieder mal eine Epidemie-Hysterie herrscht). Ich weiss nicht ob ich wegen meiner Erkaeltung gehustet habe oder wegen dem vielen Staub, es war einfach alles auf einmal. Und es war echt alles staubig, egal ob man nun nur laeuft oder auch auf dem Toeff unterwegs ist. Daran koennte ich mich nicht gewoehnen.
Es gibt auch nicht sonderlich viel zu sehen in Kratie, klar hats den Mekong, aber die paar Restaurants hat man schnell mal alle ausprobiert. Da wir 3 Naechte dort blieben waren wir zum Teil 2x im selben Restaurant, welches gleichzeitig auch als Reisebuero unsere Bustickets ausgestellt hat. Das haben die Kambodschaner schnell begriffen. In den meisten Hotels kann man auch Touren und Busse buchen und praktisch ueberall wird man dann dementsprechend im Hotel abgeholt. Das ist eine saubere Sache und macht das Reiseleben um einiges umkomplizierter als wenn man alles selber zusammensuchen muesste. Fuer uns hiess es also nach ca. 3,5 Wochen in Kambodscha Abschied nehmen. Wir waren positiv ueberrascht, relativ gute Strassen, klimatisierte Busse (viel zu kalt, in Vietnam war es nicht halb so schlimm!), neue Hotels, viele Restaurants (ausser in Kratie) und der grosse Teil der Bevoelkerung die im Tourismussektor arbeitet spricht auch gut Englisch. Und seien es nur die 10-jaehrigen die uns in Kampot die Hoehlen zeigten. Wenn 'meine' Kinder in Nepal damals auf diesem Englischniveau gewesen waeren, dann haetten wir viel mehr bewirken koennen. Aber nein, nicht mal 18-jaehrige sprachen so gut Englisch.... was machen sie in Kambodscha nur anders, richtig?
Wir wissen auch das Kamboscha in den naechsten 5 oder 10 Jahren noch mehr Fortschritte machen wird, noch mehr Touristen anlocken, es wird noch mehr gebaut. Wir haben es wohl gerade noch im allerletzten verschlafenen Stadion angetroffen. In 10 Jahren wird der Strand auf der Insel bei Sihanoukville wohl kaum nur noch uns zur Verfuegung stehen. Statt 4 Bungalows hat es dann wohl 4 Riesenbunker, bereits jetzt wird ja fleissig gebaut und man kann nur erahnen wie fest sich alles veraendern wird. Es ist fast ein wenig schade, denn bald wohl wird Kambodscha wohl in die Fusstapfen von Vietnam treten, das wiederum Thailand auf den Spuren ist.
Weil's so schoen war, Angkor Wat (under construction...)
Laeden in Kratie - eine ziemlich staubige Angelegenheit
Sonnenuntergang am Mekong in Kratie
Auf der Faehre, es hat immer Platz!
Isi auf der Zuckerpalme (wenn das die Physio sieht!)
Kein Gangster, nur ein Schutz gegen den Staub
Der Wasserbueffel wo er hingehoert. Und er geniesst es!
Wir waren da!
Der Wasserbueffel wo er nicht hin will
Isi mit Angkor-Bier in Angkor
Schön was über Kratie zu lesen, ich bin hier für 6 Monate. Viel Spass noch auf der Reise (besonders in Nepal, hab da 2 Jahre gewohnt).
AntwortenLöschenGrüsse
Sven
Hallo mitenand. Waren riesig überrascht aus Cambodia eine Karte zu erhalten!! Ist am 27.12 bei uns eingetroffen. Ist einfach einmalig an Eurer Reise über Internet teilnehmen zu können. Auf die nächsten Berichte warten schon ganz gespannt : SEPP + HEDY
AntwortenLöschenHAPPY NEW YEAR euch beiden :-) und vielen herzlichen Dank für die Karte aus Cambodia (Bayon Temple). eMail folgt!
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