Zu sagen unsere Reise wuerde sich langsam dem Ende zuneigen ist vielleicht uebertrieben. Wir haben aber bereits die letzten drei gemeinsamen Wochen vor uns. Irgendwie wurde es zeitlich auf einmal ein wenig knapp und die ersten 2 Monate sind doch schnell vergangen. Natuerlich haben wir in dieser Zeit auch viel erlebt, Highlights wie Halong Bay, Hoi An, Mekongdelta, einsame Straende in Kambodscha, Angkor Wat. Verglichen damit erleben wir momentan eher "nichts", was fast ein wenig gemein ist. Wir waren in der Provinzhauptstadt von Savannakhet (heisst auch so) und haben dann Silvester in der Hauptstadt Vientiane verbracht. Verglichen mit anderen grossen Staedten ist Vientiane ziemlich verschlafen und es gibt auch nicht sooo viel zu sehen. Immerhin war's nicht ganz so schmutzig wie Phnom Penh, sowohl am Boden wie auch in der Luft. Aber fangen wir vorne an:
Wir verbrachten zwei Taege in Savannakhet, hauptsaechlich da wir nicht die ganze Strecke vom Sueden in den Norden in einem Rutsch machen wollten. Die Stadt ist einwohnermaessig etwa doppelt so gross wie St. Gallen, aber wohl eher mit einem verschlafenen Dorf (den Namen habe ich nun wieder geloescht, ich will ja niemandem zu nahe treten) zu vergleichen. Wir baten einen Tuk-Tuk-Fahrer uns ins Hotel soundso zu bringen, er kam aber mit der aeltesten Ausrede ueberhaupt daher: gibt es nicht mehr! Na klar, und gleichzeitig moechte er uns in sein Hotel bringen.. Aber es gab es tataechlich nicht mehr, wie auch das 2. Hotel unserer Wahl. Und schon fuehlte ich mich unwohl. Auch das Kino welches wir sahen schien geschlossen. Zuerst dachten wir es laege am Feiertag (kurz nach Weihnachten) oder am Wochenende (sofern es ueberhaupt Wochenende war...), aber es blieb auch 3 Tage spaeter kommentarlos geschlossen. Weil Savannakhet eh nicht viel zu bieten hat nahmen wir dann einfach irgendein Hotel, mehr aus Angst wir wuerden sonst keines mehr finden. Wir fuehlten uns aber unwohl und packten auch nicht wie sonst sofort aus. Das Zimmer sah fast wie ein Gefaengnis aus, die Farbe an den Waenden blaetterte ab und die Toilette funktionierte auch icht. Klar muss man hier die Ansprueche runterschrauben, aber Isi hat schon Recht wenn er sagt man kriegt was man bezahlt. Und es war guenstig! Am Schluss waren wir dann soweit das wir zu Fuss ein anderes Hotel suchten, eines fanden, dort eincheckten, ins andere zurueckkehrten, das Gepaeck schnappten, fuer nichts bezahlten (das war es uns wert) und ins andere Hotel gingen.
In Pakse hab ich herausgefunden das irgendwie alle um uns rum Malariamittel nehmen, ausser uns! Wir haben hoechstens ein Notfallmedikament vom Arzt dabei, der meinte es waere nicht noetig ein Mittel einzunehmen wie wenn man z.B. nach Afrika geht. Die Risiken bzw. Nebenwirkungen des Mittels ueberwiegen die Gefahr ueberhaupt angesteckt zu werden. Unsere Reisebekannschaften nehmen dann auch noch Lariam welches einen total schlechten Ruf hat. Es gibt ganze Selbsthilfegruppen fuer Personen die nach der Einnahme an Paranoia oder Depressionen leiden. Sie (also die Reisebekanntschaft, uebrigens aus Belgien) haben dann auch erzaehlt dass sie jedes Mal nach der Einnahme (1x woechentlich) richtige Albtraeume haetten in der Nacht. Ich krieg aber auch Albtraeume wenn ich daran denke dass uns eine Muecke anstecken koennte. Darum haben wir nun aufgeruestet, das heisst: nur Hosen und Socken nach Dunkelkeit, Klimaanlage an in der Nacht (bzw. Ventilator wenn vorhanden. Wenn's zu kalt ist ab in den Schlafsack. Entweder eine Erkaeltung oder gestochen werden), immer Mueckenschutz einspruehen und natuerlich ab unters Mueckennetz in der Nacht. Interessanterweise sind die aggressivsten Muecken in Vientiane, welches malariafrei ist :-) Die haben uns echt abgestochen in der Nacht, sogar ins Ohrlaeppchen oder in den kleinen Finger der noch unterm Netz rausgeschaut hat. Hier in Vang Vieng scheint es endlich wieder angenehmer zu sein, wir haben auch keine Muecken im Zimmer und auch sonst habe ich noch keine gesehen bzw. gespuert. In Vientiane sind wir in einer Nacht 2x aufgestanden und haben die Viecher mit Buechern und Handtuechern abgemurkst. Wir verstehen nicht wo die Muecken herkamen, das Fenster war IMMER zu und die Klimaanlage an (das nuetzt sonst immer). Am Schluss liessen wir nicht mal mehr die Putzfrau kommen, wer weiss wie lange die Tuere bei ihr offen stand. Lange genug um anscheinend sicher 15 Muecken reinzubringen, grmpf. Jedenfalls uebertreiben wir sicher ein wenig, denn nicht umsonst haben wir vor unserer Reise abgeklaert welche Mittel wir einnehmen muessen und welche nicht. Und eine Malariaprophylaxe hat nicht dazugehort. Es hat mich einfach erschreckt zu hoeren dass andere ein Medikament einnehmen waehrend wir lockerflockig rumreisen.
Silvester haben wir dann in Vientiane verbracht. Nach einer 10stuendigen Busfahrt und einem 2taegigen Aufenthalt in Savannakhet war unsere Ankunft echt eine Freude. Wir fuhren per Tuk-Tuk (what else...) vom Busbahnhof Richtung Innenstadt einer blutroten Sonne entgegen, die hinter dem Mekong (und hinter Thailand, winke winke) unterging, Laempchen leuchteten aus den unzaehligen Restaurants, ein Hotel nach dem anderen, Auswahl pur, es war eine Freude. Nach 3 Tagen liess die Freude aber langsam nach, sooooo viel hat Vientiane eben nicht zu bieten. Eine Art Arc de Triomphe, eine Art Champs Elysees, viele Wats (Tempel). Wir mieteten einmal mehr Fahrraeder und fuhren die paar Sehenswuerdigkeiten ab. Bei ein bisschen weniger Hitze waere es wohl auch zu Fuss moeglich gewesen. Immerhin sind die Tuk-Tuk-Fahrer hier in Laos allgemein nicht halb so aggressiv aka nervig wie in Vietnam oder zum Teil auch in Kambodscha. Auch der Verkehr haelt sich fuer eine Hauptstadt in Grenzen.
An Silvester gab es dann leider nicht die grosse Party. Die Bars schliessen normalerweise spaetestens um 23.30 Uhr, Restaurants um ca. 22.00 Uhr. Unsere Bar hatte dann bis 24.00 Uhr offen, ich dachte schon sie machen grosses Lichterloeschen um Mitternacht. Immerhin liefen die TV's, ich rechnete also damit einen Countdown zu sehen und somit puenktlich mit Isi anzustossen. Kurz vor Mitternacht fingen sie aber schon in Thailand drueben mit dem Feuerwerk an, wir guckten uns an, die Franzosen hinter uns fragten auch "ja ist es denn schon so weit" und gleichzeitig meinte Isi seine Uhr haette schon Mitternacht. Meine nicht! Im TV (lautlos) lief so eine Art Ansprache, man kam nicht ganz mit was es sein sollte. Na guuuuut, das wars wohl, glatt verpasst... Happy New Year! In der Bar liessen sie dann auch ein paar Feuerwerke ab (die nehmen die Dinger in die Hand, aber ich glaube die sind extra dafuer gemacht) und nebelten uns alle ein, so gingen wir dann relativ schnell raus. Auf der Strasse war kurz nach Mitternacht die totale Aufbruchstimmung und ein ziemlicher Stau da alle heimfuhren. Wir verstanden jedoch nicht ganz ob sie nun heimfuhren oder einfach ihre Riesenschlitten rumzeigten. Ich guckte mich ein wenig um, mein Favorit war ein Porsche Panamera, huebsch huebsch. Es hatte aber auch Mercedes, BMW, die ueblichen Verdaechtigen halt, gehabt. Auch in Laos muss also Geld vorhanden sein.
Nun sind wir also in Vang Vieng, der Partyhochburg von Laos. Die fetten Autos sind weniger geworden (ich glaube ich habe noch keines gesehen), wir haben die Hauptstadt ja auch verlassen. Vang Vieng liegt total schoen (siehe auch Fotos unten), aber der Schwerpunkt scheint eher auf der Sauferei und der Party zu liegen. Unser Hotel haben wir absichtlich ein wenig ausserhalb des Geschehens gewaehlt, der einzige Laerm bis jetzt war von den laotischen Nachbarn gestern Abend als Karaoke lief. Immerhin kann man sich bei den Einheimischen darauf verlassen dass ab ca. 22.00 Uhr Ruhe ist. Ich schreibe dann das naechste Mal mehr ueber Vang Vieng, wir sind erst gestern angekommen. Ich wollte die tollen Fotos trotzdem schon reinstellen. Nun gehen wir noch Essen, immerhin muss man sich keine grossen Gedanken machen WO man Essen geht. Denn die Menus sind praktisch identisch, wie auch das Decor und die Sitze. Es gibt immer ein wenig Lao-Essen, Pasta, Pizza, Burger, Thai, Steaks... ueberall mehr oder weniger dasselbe fuer denselben Preis. Sogar die Restaurantschilder (Sponsor Beerlao) sehen gleich aus, da muss man gleich 2x gucken um den Namen des Restaurants zu finden. Isi hat mich noch auf den Geschmack gebracht. Nachdem mein Nationalgetraenk in Vietnam der Kaffee mit suesser Milch und in Kambodscha die Kokosnuss war, ist es nun hier in Laos: der Drekische (hessisch fuer Dreckige). Beerlao mit Cola, irgendwie muss man die ca. 0.6-Literflasche ja killen.
Dinosauriermuseum in Savannakhet, der bzw. Knochen davon wurden tatsaechlich in dieser Provinz gefunden
Ein typisches Restaurant am Mekong in Savannahkhet. Die Frage ist nur warum niemand drin ist
Savannakhet selber, nicht viel los
Im local bus, die Verpflegung wird direkt im Bus verkauft. Es ist kein Huehnchen...
In Vientiane
Der Pha That Luang, DIE Sehenswuerdigkeit in Vientiane
Shopping-Mall auf laotisch, nicht unbedingt was ich mir erwuenscht hatte
Auch hier wird Silvester gefeiert, mit freundlicher Unterstuetzung von Beerlao
In Vang Vieng, es koennte eng werden
Sonnenuntergang in Vang Vieng
Fruehsport in Vientiane, ich find die Dinger super
Der Arc de Triomphe - hier heisst er Patuaxi
Endlich macht es Sinn: same same but different (Restaurants in Vang Vieng)
Isi verhandelt mit dem Tuk-Tuk Fahrer
Schön dass Du immer so tolle Fotos machst .
AntwortenLöschenSo kann man sich alles viel besser vorstellen
Gruss Mami
Wir freuen uns immer Eure Berichte mit Fotos!
AntwortenLöschenViel Spass noch auf Eurer Reise!
Gruss Gotti m. Fam.
Happy New Year, Nadine und Isi,
AntwortenLöschennur nicht zuviel Angst vor Malaria, ihr habt ja das Notfallmedi für alle Faelle.
Interessante Berichte wieder von dir über Mensch und Land und deren Angewohnheiten...und natürlich die Fotos.
Gehts wieder besser mit der Erkältung? Isi mit dem Schal komm ich grad ins Schwitzen im europäischen Winter!
Bleibt gesund und wetierhin viel Spass
Perghi
Hallo zusammen,
AntwortenLöschenhatte heute wieder einmal die Moeglichkeit euere Reiseberichte zu verfolgen. Wir sind zwischenzeitig auch in Laos angekommen. Von Nong Khai sind wir direkt nach Vientiane gereist. Nach diversen negativen Erlebnisen in Thailand bin ich froh hier die letzten Tage unserer Ferien verbringen zu koennen. Im Gegensatz zu Thailand erscheint uns Vientiane eher verschlafen. Thailand hatte vor mehr als einem Jahrzent den gleichen Charme. Die Invasion der Russen, Israeli etc. bekommt dem Land nicht gut. Auch die Verschiebung der Urlauber durch den Tsunami ist hier sicher ein Grund. Somit habe ich mir geschworen, wenn ueberhaupt nur noch den Norden zu besuchen. Naechste Woche geht es dann wieder zurueck nach Nong Khai. In Thailand besuchen wir dann noch einmal die Familie von Mame bevor es von Khon Kaen nach Bkk und von dort nach Zuerich geht. Wir wuenschen euch weiterhin schoene Ferien. Gruss Mame und Michael