Dienstag, 29. November 2011

Vietnam - Saigon, Cantho

Zwar sind wir bereits in Kambodscha angekommen und mir juckt es in den Fingern euch zu schreiben wie begeistert wir sind. Klar, heute ist erst unser ca. 3 Tag, aber am Schluss hatte ich persoenlich auf einmal genug von Vietnam und wollte nur noch ueber die Grenze. Ich tu da den Vietnamesen vielleicht ein wenig unrecht, aber bis jetzt war Kambodscha die Erholung pur. Niemand der einem eine Tour oder eine Sonnenbrille anhaengen will. Klar, auch die Vietnamesen moechten nur Geld verdienen und ueberleben und bestimmt wird es in den Staedten Kambodschas nicht besser sein. Aber bis dahin hat es ja noch Zeit. Nun aber zuerst mal zurueck zu Vietnam:

Saigon war dann doch nicht so 'schrecklich' wie erwartet. Ich dachte mich blaest es zurueck, schliesslich hat die Stadt so viele Einwohner wie die Schweiz. Die muessen ja zuerst mal irgendwo Platz finden... meistens auf den Strassen. Im Gegensatz zu Hanoi hat es hier jedoch immer wieder Ampeln und Einbahnstrassen, die Freunde der Touristen, das macht das Leben leichter wenn man die Strasse ueberqueren moechte. Ansonsten liegt das Geheimnis darin einfach zu laufen, die Motorraeder weichen dann schon aus. Darum sind mir Motorraeder lieber als Autos, die haben was unberechenbares an sich :-) In Saigon wird auch viel weniger gehupt als in Hanoi und - wichtig - wir hatten keinen Smog. Also entweder hatten wir einfach einen harzigen Start in Hanoi, aller Anfang ist schwer. Oder mir gefaellt halt einfach Saigon besser. Es hat alles, von den modernen, sauteuren Shoppingcentern bis zu den traditionellen Fressstaenden an der Strasse. Ausserdem habe ich ein Gala-Heftli gefunden - auf der Strasse, sozusagen -, sogar eine relativ aktuelle Version (also im Fall auf der Strasse gekauft... und es war sogar ein Original).

Am zweiten Abend in Saigon goennten wir uns Sushi. Mir war das Restaurant zwar ein wenig suspekt da es komplett leer war ausser den vielen Angestellten die gelangweilt rumstanden. Isi ist da aber viel abenteuerlicher (hiermit verkuende ich offiziell dass sich meine Mutter mehr um uns als um mich Sorgen machte muesste. Na ja, ich weiss nicht wie weit man sich Sorgen machen muss wenn man ein leeres Restaurant betritt, es haette ja was heissen koennen) und so wurden wir sofort von sicher 8 Angestellten umsorgt die sich total freuten. Anscheinend war dies erst der zweite Abend des Restaurants und es war noch relativ unbekannt in der Gegend (aha, alle Sorgen umsonst). Es sah total lustig aus wie alle um uns rumrannten, Isi machte sofort Fotos bzw fragte einen Angestellten ob er die Fotos machen koennte, auch das ist eine Beschaeftigung (sind leider auf seiner Kamera und die Fotos unten sind von meiner. Er sitzt momentan in einem Cafe und geniesst den Rueblikuchen. Auch hier hats Baeckereien). Wir bestellten dann Sushi und konnten zuschauen wie es vor unseren Augen frisch gemacht wurde. Da sind wir also in Vietnam und essen japanisches Essen, war aber super. Irgendwann hat man einfach genug vom vietnamesischen Essen und braucht ein wenig Abwechslung vom vielen Reis, haha.

In Saigon buchten wir eine Tagestour zu den Cu Chi Tunnels (spricht man wie "Gucci" aus, da faellt mir doch glatt das Shoppingcenter wieder ein). Ich kapiere es einfach nicht, aber anscheinend wurden die Tunnels von Nordvietnamesen (den Kommunisten) im Sueden gebuddelt damit die Amerikaner (die mit dem Sueden zusammenspannten) sie nicht finden. Die Leute auf dem Land halfen dementsprechend eben den Nordvietnamesen. Es waren mal 200 km unterirdische Tunnels die als Versteck gebraucht wurden. Heute ist nicht mehr viel uebrig und fuer die Westler wurde ein urspruenglicher Tunnel vergroessert (in alle Richtungen), aber es ist trotzdem noch eng. Davon habe ich nicht mal ein Foto da mir schon die Vorstellung reichte 3 Meter unter der Erde im Dunkeln rumzukriechen. Auch Isi kam wieder retour, erstens war es eng und zweitens Knieunfreundlich.

Einen lustigen Abend in Saigon erlebten wir vor unserer Abreise ins Mekongdelta: wir sassen in einem Cafe/Baeckerei und lasen ein wenig. Ich z.B. fand drin eine Buecherwand wo doch tatsaechlich der dritte Teil der Millenium-Saga gratis angeboten wurde. Genau dieser Teil fehlte mir noch! Ich musste es nur mit einem meiner alten Buecher auswechseln. So ein Zufall (gibt es Zufaelle?). Uns fiel dann auf dass am Nebentisch englisch gesprochen wurde obwohl es Vietnamesen waren. Einer guckte dann zu uns rueber und fragte ob er zu uns sitzen koennte. So kamen immer mehr und mehr bis wir wir fast zu 10 dort sassen. Anscheinend treffen sie sich 2x in der Woche um Englisch zu ueben. Zum ersten Mal bereute ich nichts von der Schweiz dabei zu haben, z.B. eine Weltkarte (DA isses) oder Postkarten. Sie fragten uns ziemlich aus, wir erzaehlten vom kalten Wetter, unserer Reise und wir erwaehnten auch dass wir Grillen gegessen hatten. Die Vietnamesen guckten uns an als waeren wir Gruesels und als waere es eher abnormal diese zu essen. Nur einer von der ganzen Gruppe hatte schon jemals Grillen probiert. So ein Reinfall, und wir dachten wir koennten angeben...

Da faellt mir ein, wenn man ein Getraenk mit "no ice" bestellt verstehen sie das nicht. Sie selber sagen "no i" und verstehen auch nur das. Also, immer schoen "no i". Manchmal gibt es auch ein Durcheinander, denn sie trinken den Kaffee sowohl heiss wie auch kalt. Heute zum Beispiel hatte Isi den Zitronensaft ohne Eis ("no ice", wir sind ja nun im Kambodscha) bestellt und prompt kam er HEISS daher. Da verlasse ich mich auf den guten, alten Kokosnusssaft, der kommt naemlich direkt aus der Kokosnuss. Da wirft niemand zusaetzlich Eis rein und aufgeheizt wird er wohl auch nicht.

Unser letzter Stopp war dann Cantho, das liegt im Mekongdelta. In der Stadt selber gibt es nicht sehr viel zu machen. Wir wollten zuerst eine Tour buchen, haben es dann aber gelassen. Lustigerweise trafen wir eine Reisebekanntschaft aus Dalat wieder. So sassen wir abends noch zusammen und tauschen Reisenews aus. Vielleicht treffen wir ihn nun in Sihanoukville wieder :-)

In Cantho suchen wir auch wieder ein Weilchen rum bis wir ein passendes, halbwegs guenstiges Hotel fanden. Isi blieb jeweils unten mit dem Gepaeck und ich guckte mir die Zimmer an. Das ist die Schweissarbeit (ohne "w"?) da die wenigstens einen Lift haben und mich absichtlich bis ganz nach oben hetzen. Aber wir koennen ja nicht immer nur futtern, habe eh das Gefuehl ich werde als noch groessere Kugel zurueckkommen. Auch wenn es hier arme Laender sind, zu Essen findet man immer und reichlich. Jedenfalls ruhten wir uns ein wenig im Zimmer aus als ich ein uns bekanntes Geraeusch hoerte: Ueberschwemmung! Wir guckten raus und tatsaechlich, die ganze Strasse stand cm-weise im Wasser, wir wuerden es nicht mit trockenen Schuhen/Fuessen rausschaffen. Der Clou daran: es hatte nicht mal geregnet! Die Loesung: keine Ahnung, die muss ich wohl googeln. Jemand meinte es waere von Ebbe und Flut, aber Cantho liegt nur an einem Fluss (der dann ins Meer muendet, also das waere wohl schon moeglich). Komischerweise war die Strasse aber sowohl am Abend gegen 17.00 Uhr ueberflutet und dann am morgen um 6.00 Uhr schon wieder. Dies hielt jeweils nur ca. eine Stunde an, trotzdem war es ein wenig laestig, das Wasser war vom Benzin und Abfall ziemlich schmutzig.

Wir blieben dann ca. 2 Tage in Cantho und nahmen danach den Bus an die vietnamesische-kambodschanische Grenze. Einfacher gesagt als getan. Zuerst drei Stunden in einem halbleeren Bus nach Rach Gia, dann irgendwie ein neues Ticket kaufen und nochmals zwei Stunden eingepfercht in einem Kleinbus (aha, jetzt faengt es also an, tschuess Luxus) nach Ha Tien an die Grenze. Andere Touristen? Fehlanzeige. In Ha Tien wurden wir dann von einem Motorradfahrer belagert, aber das war wohl besser so. Es gab keine andere Moeglichkeit (no bus, no taxi) an die Grenze zu kommen, so hockten wir uns hinten drauf und liessen uns die paar Kilometer zur Grenze kutschieren. Er half uns dann noch ein wenig beim Uebertritt, also Paesse abgeben, Stempel rein, weiterfahren zur kamboschanischen Grenze, Visum einholen, bezahlen, 50 Meter retour, Visum abstempeln, 100 Meter weiterfahren, Gesundheitscheck ausfuellen (ob wir Fieber, Durchfall und Co haetten? Nööö, wirklich nicht!), Check bezahlen, abstempeln lassen, Riesencasino im Nirgendwo bestaunen, den Maedchen auf dem Velo zuwinken (helloooooooo, what's your name???), weiter auf der Schotterpiste auf dem Motorrad... welcome to Cambodia. Like it, love it!


Cantho, wieder mal alles unter Wasser

Abschied von Cantho, Foto vom Hotelzimmer aus

Fahrt durchs Mekong-Delta (Foto vom Bus aus, nicht schlecht, oder?)

Saigon, ein typisches Bild
Verkehr in Saigon

Im Touristenviertel von Saigon

Es gibt Leute die sind einfach schlanker als ich...

Sonntag, 27. November 2011

Vietnam - Best of

Die Reisebegleitung  (also nicht Isi) wird gewaschen und getrocknet

Abschied in der Habsburg

Ein letztes Familienfoto (von denen die anwesend waren...)

Tschuess Schweiz, ein letzter Blick aus dem Flugzeug

Die ersten Tage in Hanoi

Und immer wieder wird gegessen

Der Beweis...Patinha on the road again too (Halong Bay)

Pho Bo, muss man probiert haben (Suppe mit Rindfleisch)

Unser Favorit - Hoi An

Ebenfalls Hoi An

Und nochmals... Hoi An

Essen - selber gekocht

Bei Dalat

Baeckereien gibt es hier haufenweise

Isi am gamen in Saigon (man beachte den Wasservorrat)

Goodbye Vietnam

Sonntag, 20. November 2011

Vietnam - Dalat, Saigon (Ho Chi Minh City)

Wir haben die Hitze von Nha Trang hinter uns gelassen und fuhren mit dem Bus nach Dalat. Dies liegt auf 1500 m Hoehe und ist bekannt fuer sein moderates Klima. Bis jetzt haben wir die Busse immer uebers Hotel gebucht und so liessen wir uns dieses Mal ueberraschen wie wir abgeholt werden. Obwohl Vietnam doch relativ gut organisiert ist muss man sich manchmal einfach ueberraschen lassen. Die Devise "expect the unexpected" (erwarte das Unerwartete) die ich mir schon in Nepal antrainiert habe kommt auch hier manchmal zur Geltung. Einmal wurden wir vom Bus direkt abgeholt und waren die letzten die dann noch "irgendwo" Platz fanden. Immerhin hatte es noch Sitze, es koennte schlimmer sein. In Nha Trang wurden wir dann zu Fuss abgeholt, dir originellste Version war jedoch in Hoi An. Wir erwarteten wieder vom Bus abgeholt zu werden und nachdem wir schon 45 Minuten rumstanden und ich schon dachte die haetten uns vergessen kamen zwei Motorradfahrer daher. Der von Isi nahm dem Rucksack vorne zwischen die Beine, aber ich hatte meinen bereits umgeschnallt und gleichzeitig mein Handgepaeck in einer Hand. Also nahm ich so hinter dem Fahrer Platz... Isi konnte sich hinten am Motorrad festhalten, aber bei mir war der Rucksack im Weg, also packte ich den Fahrer mit meiner einzigen freien Hand vorsichtig an seiner Kindertaille. Ich hatte die Hand an seinem Gurt fuer den Fall der Faelle dass er bremst oder ich mit meinem 15kg-Rucksack hinten drauf das Gleichgewicht verliere. Er fuhr dann aber ziemlich langsam, zum Glueck. Er merkte selber dass er 'zerbrechliche' Ware dabei hat, also ein vollbepackter Tourist der fast vom Mofa faellt. Ich muss ja nicht erwaehnen dass ich waehrend der Fahrt ueber ihn drueber sah ;-)

Hier noch schnell zwei Tipps bevor ich es vergesse: wir sehen immer wieder total viele Rentnertouristen, in Dalat war ein 78-jaehriger Amerikaner alleine (!!!) mit uns auf einer Tagestour. Es hat auch extrem viele Franzosen (wegen der Beteilung Frankreichs in der Geschichte von Vietnam, zum Teil sprechen die Vietnamesen ja auch noch franzoesisch) hier, dann natuerlich auch Deutsche und Russen. Heute sahen wir sogar eine Kuoni-Reisegruppe. Also fuer alle die ein Reiseziel in Asien suchen: Vietnam ist ideal! Und falls jemand eine Suedostasientour macht: kauft nicht den Lonely Planet Suedostasien (fuer die die es nicht wissen, das ist ein Reisefuehrer) sondern nur fuer das jeweilige Land. Wir haben uns immer wieder genervt da unser LP ziemlich zusammengefasst ist (wegen Platzmangel) und hier gibt es die einzelnen Laenderbuecher fuer ca. 4 Franken. Wir werden nun wohl einen fuer Kambodscha kaufen und einfach mal annehmen dass es in den Touristengebieten in Kambodscha dann den fuer Laos gibt. Ich habe mir ja auch die Millenium-Buecher gekauft, No. 1 und 2 (Verblendung und Verdammnis, nur zum empfehlen so far), die werfen sie einem ja wortwoertlich auf der Strasse fast nach. Wir haben uns zuerst gewundert warum alle Buecher so guenstig sind, bis wir feststellten dass sie zwar von aussen wie neu aussehen, der Inhalt ist aber kopiert! Buah, Raubkopien!! Mein Buch sieht noch gut aus, aber bei Isi's (irgendwas ueber den Vietnamkrieg) haben sie sich nicht mal die Muehe gegeben die Kopiererscheibe vorher zu reinigen. So hat es auf jeder Seite die gleichen "Schlirggen".

Zurueck zu Dalat...nach dem Strand in Nha Trang war es eine ziemliche Umstellung. In Dalat und Umgebung wimmelt es nur noch so von Gewaechshausern. Wir sahen diese bereits aus dem Bus raus und versuchten herauszufinden was denn gezuechtet wird. Auf einer Tagestour konnten wir das Geheimnis lueften: Blumen! Und noch mehr Blumen (Monaco-Rose konnte ich mir merken)! Fruechte! Gemuese! Auch der vietamesische Kaffee den ich so liebgewonnen habe kommt von hier. Isi schaut mich immer erstaunt an wenn er einen Kaffee bestellt und ich dann noch einen zweiten dazu fuer mich. Er ist sich das ueberhaupt nicht gewohnt. Ich trinke ihn aber nur weil er im Gegensatz zum 'normalen' Kaffee viel suesser ist. Dann gibt es ihn auch noch mit Kondensmilch die dann zentimeterdick am Boden haftet. Hmmm, lecker, yummie, mitho cha (de, engl, nepali). Schnief, werde den Kaffee vermissen :-(

Wir besuchten natuerlich auch eine Kaffeeplantage, die einerseits den vietnamesischen Kaffee herstellt und auch den speziellen Wieselkaffee. Die Kaffeebohne wird von Wieseln gefressen und dann ausgeschissen und dies wird dann weiterverarbeitet. Der Kaffee ist natuerlich viel teurer da er ... ungewoehnlich ist. Wir sahen sowohl die armen, eingesperrten Tiere wie auch die ausgeschissenen Bohnen. Wem das schon zu geschmacklos ist soll doch gleich zum naechsten Abschnitt huepfen... denn wir sahen uns auch eine Grillenzucht an... jaaaaa, Grillen fressen keine Kaffeebohnen sondern werden gefressen. Zuerst grauste es uns ziemlich davor, aber sie versicherten uns dass die Grillen bis zu 24 Stunden vorher nichts mehr zu essen erhalten haben, das heisst ihr Darm war leer. Ausserdem haben sie auch keine Fluegel da sie erst ein gewisses Alter haben. Und ganz wichtig: sie waren bereits tot und fritiert (grins). Und wie schmecken Grillen? Scharf.. lag wohl an zu viel Chillisauce in der ich die Grille zwecks Geschmacksveraenderung gedippt habe. Ansonsten ist es einfach... knusprig, ohne nach viel zu schmecken. Wir hatten beide Angst dass uns mehr unser Hirn einen Streich spielt und es uns wuergt wenn wir dran denken was wir hier kauen, aber das Vergnuegen war viel zu klein (in cm) als dass es sperrig gewesen waere oder dass man z.B. ein einzelnes Beinchen oder so gespuert haette. Also, alles halb so wild. Sieht nur auf dem Teller grausig aus. Ist aber immer ne tolle Geschichte fuer daheim, hehe.

Ausserdem guckten wir uns auch eine Seidenplantage, eine Pagoda sowie einen Wasserfall an. Beim Wasserfall haetten wir jedoch einen steilen Abstieg auf uns nehmen muessen. Isi erlaubte ich das nicht (Mann hat ja immer noch einen Kreuzbandriss), so blieb ich mit ihm und dem 78-jaehrigen zurueck... ich Lusche...

Immer wieder hoert man hier die Aussage 'same, same, but different'. Ich weiss nicht genau was sie zu bedeuten hat, aber man kann es ziemlich gut und oft benuetzen. Auf unserer Tagestour war auch ein Oesi (Guenther aus Wien, hehe) dabei mit dem wir uns gut (auf Deutsch!) verstanden. Da ja JEDER die Austrians mit den Australians und die Swiss mit den Swedish verwechselt sind Schweizer und Oesterreicher doch einfach 'same same... but different'. Nachbarn, aber es ist halt doch nicht dasselbe. Liebe Gruesse hiermit an meine oesterreichischen Freunde :-))

Dalat war klimatechnisch aehnlich wie die Schweiz. Ziemlich warm (nennen wir es heiss) waerhrend dem Tag, kalt jedoch in der Nacht. Das erste Mal auf unserer Reise vermisste ich einen Foehn um die Haare zu trocknen und ebenfalls das erste Mal packte ich den Schlafsack aus. Zwar hatte es flauschige Bettdecken, aber ich bekam doch tatsaechlich eine Allergie von diesen Dingern. Nach drei Tagen ging die Reise fuer uns per Liegebus weiter (wozu einen normalen Bus nehmen wenn man die Fuesse praktisch ausstrecken kann?). Nachdem wir nun per Bus selber, zu Fuss und per Mofa abgeholt wurden kam noch die 4. Variante dazu: ein Minibus der zuerst alle aufsammelt und dann zur hochmodernen Busstation (sah aus wie ein Flughafen) bringt. Wir waren fast die einzigen Westler und nachdem der Bus schon 15 Minuten zu spaet war kam eine Mitarbeiterin auf uns zu und ENTSCHULDIGTE sich fuer die Verspaetung. Im Bus bekam jedes Gepaeck dann ein Ticket um es danach wieder mit derselben Nummer abholen zu koennen und sogar die Plaetze waren nummeriert (wir sassen zuerst sogar auf den falschen Plaetzen). Vor der Fahrt gab es eine Durchsage auf vietnamesisch (nix verstanden...) und gratis Getraenke wurden verteilt. Ich brach fast in Traenen aus... so eine Organisation, fabelhaft! Ich will ja nicht das Wort 'unzivilisiert' fuer Asien nehmen, eher 'na ja, man macht halt einfach mal was, es kommt schon was dabei raus', aber Vietnam war bis jetzt in dieser Hinsicht tatasechlich ueberraschend. Ich frage mich wie ich das in Indien ueberleben soll.

Au ja, nochmals ne lustige Geschichte... diese Schlafbusse sind zwar super, leider haben sie keine Toilette. Na ja, die ersten beiden Busse die wir weiter oben im Norden benutzen hatten zwar welche, gemaess Aussage der Reisebueros hier existieren diese aber nicht in Vietnam, soso. Immerhin fanden wir ein Reisebuero in dem die Angestellten auch englisch verstehen. Im vielgeruehmten Sinh-Cafe (aus dem Lonely Planet) beantworteten sie meine Ja-oder-nein-Frage mit nicken/Kopf schuetteln gleichzeitig, ich werde nie wissen was sie meinte. Kann man denn nicht annehmen dass evtl. englischsprechende Touristen in ein Reisebuero gehen und gern eine einfache Auskunft haetten? Jedenfalls buchten wir unseren Sleepingbus dann woanders, eben ohne Toilette. Das wurde mir dann kurz vor Saigon (oder auch Ho Chi Minh City) zum Verhanegnis. Zwar hatten wir zwei Stunden vorher einen Stopp eingelegt und ich war auch auf der Toilette gewesen und hatte in weiser Voraussicht auch fast nichts getrunken, aber es war wohl doch zuviel. Jedenfalls waren wir MITTEN auf einer Autobahn als ich driiiiingend musste! Da nuetzt es mir auch nichts wenn der Fahrer sagt es dauert noch 15 Minuten, das lag nicht drin. Sie verstanden auf einmal auch Schweizerdeutsch (O-Ton von mir: wenn ihr nicht anhaelt seiche ich eben hier in den Bus, dazu die passende Handbewegung in den Gang rein) und nachdem Isi insistierte oeffneten sie die Tuere. Wir standen auf der mittleren Spur von drei, aber wir standen wirklich, im Abendverkehr einer 7 Mio Stadt. Ich huepfte raus und stand zwischen zwei Lastwagen. Da die Motorraeder alles rechts ueberholen hatte ich auf einmal eine zuesaetzliche Spur hinter den Lastwagen. Da kamen sie angebraust, eines nach dem anderen waehrend sich die Lastwagen (zwischen denen ich stand!) langsam in Bewegung setzten. Ich spuerte die Hitze des Asphalts - im Bus muss man die Schuhe ausziehen und da es WIRKLICH dringend war hatte ich keine Zeit mehr gehabt die Schuhe anzuziehen - und irgendwann gab es eine Luecke und ich huepfte auf eine Art Parkplatz und suchte mir den groessten Strauch aus... Eeeerleichterung. Ich hoerte Leute aus einem Lastwagen johlen (die dummen Touris wieder!! Also ich...) und rannte schnell in Socken ueber Stock und Stein zurueck zum Bus der netterweise auf die rechte Seite ausgewichen war und auf mich wartete... Isi meinte auch im Bus haetten sie gelacht. Egal, die Erleichterung uebertrifft alles... 200 m weiter war die Autobahn auf einmal zu Ende (ratzfatz, nicht wie bei uns mit Ausfahrt und so) und eine Tankstelle stand dort. Eeeegal, Eeeerleichterung. Wir wussten dann nicht genau wo aussteigen, aber ich getraute mich nicht mehr 'pips' zu machen, ich hatte den Bogen ja bereits ueberspannt. So fragte Isi nach, aber wir wurden dann eh an der Endstation ausgeladen: welcome to Saigon!

Wir "wohnen" nun hier im District 1, auch bekannt als Touristen-Downtown. Es hat ein Hotel nach dem anderen und die Leute ueberrennen einen fast wenn sie sehen dass Touristen mit Rucksack daher kommen = benoetigen ein Hotel. Die erste Absteige die wir anguckten hat mich wohl fuer den Rest des Lebens schockiert. Sie war privat, irgendwo in einer dunklen Gasse versteckt und nachdem ich durch die halbe Wohnung gegangen war fuerte die steilste und engste Treppe der Welt in das obere Stockwerk, ohne Gelaender. Unten im Eingangsbereich lag ein behindertes Familienmitglied (Stichwort Agent Orange im Vietnamkrieg) auf dem blanken Boden, als wuesste man nicht "wohin" mit ihm, das hat mich ziemlich schockiert. Wir fanden dann noch ein Hotel an der Touristenstrasse, andere Hotels, Internetcafes, Restaurants und Laeden gleich in Reichweite. Mit Ohrenstoepsel schlaeft man sowieso, sogar im ruhigen Dalat hatten wir eine Karaokebar gleich nebenan. Es ist verrueckt auf was man alles achten muss. Zum Teil wurden uns Zimmer gezeigt mit zugemauerten Fenstern oder dann ein Zimmer im 4. Stock das nach Farbe roch da in allen anderen Zimmern noch umgebaut wird (wenigstens koennte man behaupten man waere der einzige Gast im Hotel...). Interessanterweise haben die meisten Hotels keinen Lift und die Zimmer sind IMMER im 4. Stock. Vor allem in Dalat liefen wir sicher 4x bis ganz rauf, das mit dem ganzen Gepaeck. Ich war mit den Nerven ziemlich am Ende da ich auch Hunger hatte und wieder mal auf die Toilette sollte. Ausserdem hatte ich Kopfweh da ich zuwenig getrunken hatte. In Dalat hatte ich eh andauernd ein wenig Kopfweh und ich habe NIE Kopfschmerzen, ich glaube ich vertrage nicht mal mehr eine Hoehe von 1500 m. Darum sind wir nun in Saigon, solange ich nicht von einem Motorrad ueberfahren werde, am Smog ersticke oder mir schlecht wird von den Fotos die es im Kriegsmuseum zu sehen gibt (die kennen echt nichts, ich habe selten so schlimme Bilder auf einmal gesehen... von verunstalteten Leichen bis zu den schwersten Missbildungen die die Leute von den Giftstoffen haben die im Krieg abgeworfen wurden (eben, Agent Orange) kann mir eigentlich nichts passieren. Ausser ich ueberfresse mich an den vielen Restaurants hier... ansonsten lesen wir uns ein anderes Mal (Isi ist endlich fertig mit skypen)...

Strand in Nha Trang

Downtown Dalat

Gewaechshaeuser in Dalat

Blumenfarm

Unser zweites Fruehstueck... Grillen mit scharfer Sauce

Unsere tollen Schlafbusse (man muss nicht unbedingt schlafen, darf aber immerhin liegen)

Vietnamesischer Kaffee (im Bierglas) und Bier ... im Kaffeeglas


Nachtrag, Hoi An bei Nacht

Dienstag, 15. November 2011

Vietnam - Hoi An, Nha Trang

Wir haben den Regen von Hue nun hoffentlich hinter uns gelassen. In Hoi An, unserem naechsten Stopp, waren zum Teil noch Strassen direkt beim Fluss ueberflutet, aber sonst besserte sich die ganze Situation merklich. Wir kamen nach Sonnenuntergang an und es war nahezu Liebe auf den ersten Blick. Obwohl Hoi An touristisch ist und man unzaehlige Restaurants und Shops mit dem immerselben Angebot findet versprueht das Staedtchen einen unglaublichen Charme. Viele Haeuser sind mehr als 100 Jahre alt, man bemerkt den Einfluss der Japaner, Franzosen, Portugiesen etc. die auch schon hier in der Handelsstadt waren. Ueberall haengen Lampions und das Klima ist merklich tropischer, auch nachts kann man locker mit Sandalen und T-Shirt rumlaufen. Wenn nur die unsichtbaren Muecken nicht waeren!

Wir besuchten auch die Ruinen in der Naehe von Hoi An, diese heissen My Son und sehen boese gesagt wie Angkor aus bzw so stelle ich es mir vor (eine Bestaetigung folgt dann in ca einem Monat). Nur ist My Son aus dem 4. Jahrhundert und deshalb aelter als Angkor in Kambodscha. Die Ruinen wurden dann im 19. Jahrhundert von den Franzosen wiederentdeckt. Die hatten eine solche Freude an den Gebaeuden und Statuen dass sie gleich alle Koepfe einpackten und mitnahmen. Saemtliche Koepfe der Statuen sind deshalb heute nachgebildet, anscheinend moechten und muessen die Franzosen diese nicht mehr rausruecken. Die Originale sind uebrigens im Louvre ausgestellt, immerhin ist dies fuer euch wesentlich naeher als Vietnam :-) Die Gebaeude  von My Son wurden uebrigens ohne Moertel und Zement hergestellt und bis heute fragen sich Forscher und Wissenschaftler wie bitte schoen die Bewohner das gemacht haben. Die Mauern sehen auch aus wie neu, das kann man von den kuerzlich errichteten Mauern (My Son wurde im Vietnamkrieg zerbombt, einige Mauern sind darum nur ca. 30 Jahre alt) nicht behaupten... diese sind mit Moos ueberwachsen und haette es unser Guide nicht gesagt haetten wir prompt behauptet dies waeren die Originale.

Auch kulinarisch kamen wir in Hoi An nicht zu kurz. Da ueberall Kochkurse angeboten wurden entschieden wir uns an einem teilzunehmen. Ich mit meinen klaeglichen Kenntnissen hatte schon ein wenig Panik, aber der Koch zeigte zum Glueck immer vor wie man das Gemuese zu schneiden haette. Nachahmen kann ich gut, ich bin nur langsam :-) Zuvor gings noch auf den Markt wo wir die Zutaten frisch kauften. Ich ueberlegte mir ob es mir nun evtl. auf dem Fisch- und Fleischmarkt doch noch schlecht wird. Der Inhaber des Restaurants meinte dann jenes Fleisch vom Markt waere nur fuer die Familie, den Touristen kann man dies anscheinend nicht zumuten (Stichwort Gesundheitsvorschriften.. das Fleisch lag naemlich einfach da rum... bei kuehlen 30 Grad die herrschten). Den Kurs besuchten wir zusammen mit einem australischen Paerechen und es war echt super. Wir koechten 4 Gaenge und durften danach alles verspeisen, zwischendrin konnten wir immer wieder Fotos machen. Also wenn wir heimkommen muss ich zuerst in den Asialaden und die Saucen (Austernsauce und aehnliches) einkaufen. Mein Highlight im Kurs (ich fuehlte mich wie ein Arzt): Tiger Prawn (uebersetzt es hier mit Langostino, was soll denn das sein? Sagen wir einfach es war eine grosse Garnele) fuer die Suppe auseinandernehmen. Teile vom Kopf ab (nur Teile, nicht einfach alles abwuergen), Schwanz dran lassen, Fuesschen und Schale weg, dann am Ruecken nach aufschneiden und elegant mit den Fingern reingreifen, wuehlen bis man einen Faden findet, diesen rausziehen... und weg ist der Darm! :-))

Nach 4 Tagen liessen wir dann Hoi An hinter uns und nahmen den Bus nach Nha Trang. Es gibt hier spezielle Touristenbusse, von diesem Interior koennte sich Greyhound USA eine Scheibe abschneiden. Statt 4 Sesseln in einer Reihe hat es 3 "Liegestuehle", man kriegt Kissen und Decke. Auf der kurzen Fahrt von Hue nach Hoi An hatten wir solch einen Bus und ich war begeistert. Auf der Uebernachttour von Hoi An nach Nha Trang hatten wir nun ebenfalls einen und ich machte mir keine Gedanken wegen unserem Schlaf... bis ich unsere Stuehle sah... die waren, da wir fast zuletzt einstiegen, ganz hinten. Es sah zwar kuschelig aus da zuhinterst 5 in einer Reihe waren, aber die Decke war so niedrig dass ich mich fragte warum sie wieder mal die Touristen hinten rein steckten waehrend die Mini-Vietnamesen (siehe auch Foto vom Markt) vorne relativ bequem lagen. Ich konnte nicht mal aufsitzen ohne meine Kopf anzuschlagen und - natuerlich - lagen wir voll auf den Raedern. Einen Tag danach habe ich Bauchmuskelkater und ich wuesste nicht warum sonst wenn nicht von dieser Fahrt. Denn bei jeder Bruecke (dieses Geholper... 12 Stunden fuer 500 km!) schuettelte es uns kraeftig durch. Zuerst konnte ich nur auf dem Ruecken liegen, immerhin sind die Sitze genau so lang wie ich, aber auf Dauer ist es auch nicht lustig mit den Fussflaechen vorne auf den Sitz des naechsten zu druecken. Irgendwann war es mir dann moeglich mich auf die Seite zu legen (ohne Schwindelgefuehl) und zu meinem groessten Erstaunen schliefen wir sogar ein... meine tauben Fuesse weckten mich von Zeit zu Zeit wieder auf (da natuerlich in der Zwischenzeit auch der Rucksack auf sie gefallen war... wohin sonst damit? Bei den kleinen Asiaten hat das Gepaeck vielleicht DAVOR platz, bei uns nur zwischen den Beinen. Aber ich motze ja nicht, ich nenne es Erfahrung... gehoert zum Reisen dazu... vielleicht krieg ich ja Bauchmuskeln.. und dann sage ich bei meiner Rueckkehr der Dame am Gate von Qatar die Meinung... von wegen schwanger und so).

Nun sind wir also in Nha Trang und morgen geht es bereits weiter. Nha Trang wird anscheinend auch das Mallorca von Vietnam genannt. Der Strand, die Palmen, das Meer... super. Aber ein Restaurant und ein Laden nach dem anderen und jeder versucht uns reinzuziehen, moechte uns eine Tour anbieten, ein Buch verkaufen, einen Flyer in die Hand druecken, eine Massage anbieten, Fruechte verkaufen usw. Und immer schoen laecheln. Jedenfalls ist es uns hier heiss genug, darum geht es morgen nach Dalat, das liegt auf 1500 m und ist anscheinend kuehler. Und die Busfahrt dauert nur 3 Stunden :-)




Hoi An, die japanische Bruecke

Hoi An

Auf dem Weg zum Markt... ein Riese in Vietnam...


Voll in action waehrend dem Kochkurs

Ich goenne mir was...Buecherkauf mitten auf den Strassen Nha Trangs

Bei einer Pagode in Nha Trang

Nochmals Hoi An

Die Ruinen von My Son (bei Hoi An)

Mittwoch, 9. November 2011

Vietnam - Hue

In einer Stunde holt uns der Bus nach Hoi An ab. Eigentlich wollten wir eine Nacht laenger bleiben, es wurde uns dann aber doch zu nass. Wobei es heute schon viel besser aussieht, es hat nur kurz geregnet und die Strassen sind sogar halbwegs trocken.

Vorgestern regnete es aber wirklich ununterbrochen. Wir holten also unsere Notfall-Ponchos raus und machten uns auf den Weg die Stadt ein wenig zu erkunden. Leider kann man die Regenfaelle nicht mit unserem Regen vergleichen. Die Ponchos halfen nicht wirklich, wir stiegen bald mal auf eine groessere Variante um die uns ueberall von verkauftstuechtigen Vietnamesen angeboten wurde. Schon viel besser, leider war die Hose da bereits bis zu den Oberschenkeln eingeweicht. Auch meine Finger sahen aus als waere ich stundenlang in der Badewanne gelegen und die Strassenkarte war praktisch aufgweicht. Wir gingen also zurueck ins Hotel und zogen uns um. Der Regen wurde immer schlimmer und so blieben wir dann im Zimmer. Sogar um zum Essen gehen rannten wir nur ins Restaurant das gleich nebenan ist! Der Aufwand waere zu gross gewesen bzw die Gefahr zu gross noch einmal klatschnass zu werden. Das Dumme an der ganzen Sache ist naemlich dass die Kleider nicht trockneten! Meine Hose benoetigte ganze zwei Tage bis sie sich nur noch "halbfeucht" anfuehlte. Dann bemerkten wir ueberall im Zimmer Miniameisen die sich ueber unser Essen hermachten, sogar ueber die Kaugummi. Also verstauten wir alles halbwegs essbare im Kuehlschrank, aber da waren die Viecher schon ueberall im Zimmer drin. Der Hoehepunkt kam dann am Abend als ich ready vor dem Computer sass und mich gerade ins Internet einloggte... mit einem Knall verabschiedete sich die Elektrizitaet und wir sassen im Dunkeln :-(( Reisen kann manchmal auch anstrengend sein... in den letzten 2 Tagen hatten wir nun 4x Stromaufall, aber meistens nur fuer kurze Zeit, also eine halbe oder ganze Stunde lang.

Zum Glueck war das Wetter gestern dann besser, es hatte endlich aufgehoert in Stroemen zu regnen. Nun kam nur noch von Zeit zu Zeit ein heftiger Niederschlag.. was fuer ein Fortschritt. Jedoch hatten viele Strassen gelitten und waren ziemlich unter Wasser. Wir holten unsere Flip-Flops raus und wateten Richtung Zitadelle und verbotene Stadt (Hue ist die alte Kaiserstadt, die Palaeste kann man sich anschauen). Die eine Strasse ueber den Fluss war komplett gesperrt da ueberspuelt, auch auf anderen Strassen stand man knoecheltief im Wasser. Zum Glueck ist es weiterhin nicht kalt, in der verbotenen Stadt schwammen sogar Minifische vorbei und wir mussten aufpassen dass wir nicht auf die Schnecken draufstanden. Meine persoenlich groesste Angst waren ja die rutschigen Stufen. In den Palaesten wechselten sich glitschige Treppen mit trockenen Abschnitten ab. Staendig stuetzte ich Isi damit er mir ja nicht ausrutscht. Dies war die groesste Gefahr... denn es war echt extrem rutschig und wir watschelten ganz langsam und konzentriert ueber die Fliesen. So gesehen war es fast angenehmer wenn wir knoecheltief im Wasser standen, die Rutschgefahr war einfach geringer.

Wir kamen dann auf der anderen Seite raus, entschieden uns aber nochmals durch die verbotene Stadt wieder zurueck zu gehen. Denn auf dieser Seite sah es wassermaessig noch schlimmer aus. Die Leute waren zum Teil in Booten unterwegs und wir hatten keine Lust bis zu den Knien im Wasser die ganze Strecke zurueck zu gehen.

Den Rest des Tages besuchten wir einen Markt und wir fanden sogar ein "richtiges" Einkaufszentrum. Wir ueberlegten uns was alles in den Mini-Kuehlschrank passen wuerde (die Viecher gehen echt durch Waende durch, die sind soooo winzig!!) und nicht von den Ameisen gefunden werden kann. Eigentlich wollten wir uns auch die Koenigsgraeber anschauen, aber das Wetter machte uns einen ziemlichen Strich durch die Rechnung. Immerhin hatten wir saubere Fuesse wie schon lange nicht mehr ;-)

Heute unternahmen wir einen neuen Versuch um uns im Touristenteil ein wenig umzuschauen. Die Dame vom Hotel meinte noch heute wuerde es nicht regnen. Die Strassen waren groesstenteils trocken, nur hie und da war eine verschlammt und die Leute waren am aufraeumen bzw. auspumpen der Keller. Bei uns im Hotel war es aber lange nicht so schlimm, die Strasse vor der Tuere stand mal kurz zentimeterweise im Wasser, danach floss auch schon wieder alles ab. Die Leute naeher am Fluss hatten aber weniger Glueck. Jedenfalls waren wir kaum gestartet als es schon wieder aus Kuebeln goss. Unsere tollen neuen Ponchos hatten wir natuerlich im Hotel zurueckgelassen, schliesslich sollte es ja nicht regnen. Merke: immer mitnehmen! Hoi An koennte noch ein aehnliches Klima haben wie Hue (das sind die die nun Monsum haben...), weiter unten im Sueden erwarten wir dann Sonnenschein PUR.


Eine Strasse in Hue, der Gehweg ist aber "trocken"

Der Eingang zur verbotenen Stadt inkl. gratis Kneipp-Tour

Wasser, Wiese, Weg... wo ist der Unterschied?


Okaaaay, nicht alles war unter Wasser

Die Rueckseite der verbotenen Stadt, eher knie- als knoecheltief


Der Markt in Hue (der Abfall davor ist groesstenteils vom Salat und aehnlichem)

Montag, 7. November 2011

Vietnam - Hanoi, Halong Bay

Xin Chao, willkommen in Vietnam mit allem was dazu gehoert (z.B. eine amerikanische Tastatur die auf vietnamesisch eingestellt ist. Total muehsam, ich werde richtiggehend ausgebremst waehrend dem Schreiben, Umlaute lasse ich gleich ganz weg. Nicht zu erwaehnen der Blog der zuerst auf Vietnamesisch eingestellt war. Nach langem Klicken irgendwo drauf habe ich dann eine englische Version gefunden. Geht doch! Aber wir haben ja Zeit, es regnet in Stroemen. Erst gestern habe ich im Lonely Planet gelesen dass im Sueden nun Trockenzeit herrscht, in der Mitte beginnt die Regenzeit im November.... ups, da sind wir nun. Soviel zu meiner tollen Vorbereitung).

Zuerst muss ich aber noch erzaehlen was mir am Flughafen Zuerich passiert ist. Isidro legt Wert darauf da ich ihn im letzten Bericht in die Pfanne gehauen habe, nun bin ich dran. Jedenfalls sassen wir am Gate und warteten bis wir ins Flugzeug einsteigen konnten. Gegenueber von uns sass eine schwangere Frau, sie war so ungefaehr im 5. oder 6. Monat und ich wunderte mich noch warum sie nicht ganz zu Beginn schon eingestiegen war, z.B. als jene mit den kleinen Kindern aufgerufen wurden. Auch als Isi und ich aufstanden blieb sie noch dort, evtl. war es ihr auch zu muehsam so lange anzustehen. Wir standen also in der Schlange als eine Dame des Check-Ins auf uns zukam und MICH fragte ob ich schwanger waere! In der Zwischenzeit war die 'richtige' Schwangere ebenfalls aufgestanden und befand sich irgendwo hinter uns. Das Tragische: ich trug nicht mal meine Bauchtasche... wo hat sie denn hingeguckt?? Isi hat sich echt kaputt gelacht, man hoerte es am ganzen Gate. Ich bin ziemlich zerknirscht eingestiegen, schnell weg von hier! :-)  (na ja, in Vietnam wirke ich nicht unbedingt schmaler...)

Der Start in Vietnam war ein wenig zaeh, aber das gehoert wohl dazu wenn man alles
auf eigene Faust macht. Das Visum haben wir vor Ort relativ fix erhalten, aber Geld abheben war bereits schwieriger. Am Flughafen mussten wir ca. 4 ATM-Maschinen ausprobieren bis endlich ein bisschen was rauskam. Leider sind alle Maschinen auf 2 Mio Dong limitiert... was wie ein Vermoegen klingt sind nicht mal CHF 100. Und dann kriegt man natuerlich Riesennoten mit denen man ein Getraenk fuer 10'000 Dong kaufen sollte. Es ist auch schwierig wieviel man fuer z.B. eine Taxifahrt, ein Abendessen oder eben eine Flasche Wasser bezahlen kann und soll. Das wird natuerlich ausgenuetzt und wir wurden schon ein paar Mal uebers Ohr gehauen... nun gut, es handelt sich ja um kleine Betraege. Aber wie soll man handeln wenn man keine Ahnung von den lokalen Preisen hat?

Auch mit dem Essen hatten wir in Hanoi unsere liebe Muehe. Wir wollten die ersten Tage unseren Magen nicht mit Gassenessen strapazieren, sondern ein 'normales' Restaurant aufsuchen. Nicht ganz einfach wenn man keine Menukarte kriegt, einmal mehr die Preise nicht kennt, kein Vietnamesisch versteht und bei der Fleischauswahl nur das Schlangenfleisch erkennt (welches wir nicht unbedingt ausprobieren moechten).

Hanoi (Mofas hier, Mofas da, Mofas ueberall...) ist ansonsten ein wenig stressig, siehe auch Fotos unten. Es ist nicht moeglich auf eine Luecke im Verkehr zu warten, darum muss man einfach loslaufen... die Mofas weichen schon aus. Gehwege sind zwar vorhanden, die parkierten Mofas nehmen jedoch ziemlich viel Platz weg, ganz zu schweigen von den Garkuechen die sich alle zwei Meter wieder finden. So muss man meistens am Rande der Strasse laufen wo dann wiederum der ganze Mofaverkehr ist. Wir waren dann froh der Hektik ein wenig zu entfliehen und buchten einen Trip nach Halong Bay. Zuerst wollten wir alles selber organisieren, aber unsere, eine wenig teurere Variante war im Nachhinein die richtige Entscheidung. Alles wurde organisiert, von den Transfers uebers Essen (sehr zur Freude von uns, hehe) und die Uebernachtungen. Ausserdem trafen wir nette Reisebekanntschaften aus der ganzen Welt, den einen oder anderen werden wir unterwegs bestimmt wieder zu Gesicht bekommen, bin schon gespannt. Waehrend wir Krabben, Tintenfisch und einfach nur Poulet assen bekamen wir Tipps zu Laos und Kambodscha, wunderten uns das eine in HCMC (was wie eine ansteckende Krankheit klingt ist Ho Chi Minh City im Sueden) fuer Ringier arbeitet und dass das eine oesterreichische Paerchen sogar einen kleinen Ort in Niederoesterreich kannte (liebe Gruesse hiermit an Daniela... ist die Welt nicht klein??).

Die erste Nacht schliefen wir ziemlich ruhig, aber heiss war es, auf einem Boot (Bild unten). Wir schipperten in der Halong Bay rum, sonnten uns auf dem Deck und genossen die Aussicht. Im Gegensatz zur Mitte Vietnams sollte es im Norden noch nicht so warm sein, bei gut 30 Grad konnten wir uns aber wirklich nicht beschweren. Ich habe schon angefangen Klimaanlagen zu schaetzen und der vietnamesische Kaffee ist so ungewoehnlich bzw ungewoehnlich gut dass er sogar mir schmeckt und das soll was heissen. Ich glaube ich werde noch zur Kaffeetrinkerin wenn ich nicht gerade an einer Kokosnuss schluerfe. Auch Isi hat eine grosse Auswahl an Bier, das hier uebrigens 'Bia' heisst. Auch ein anderes Wort haben wir gelernt, ich weiss aber nicht wie man es schreibt: maqua... das ist 'teuer'.

Ein bisschen Strand-Feeling ist ebenfalls schon aufgekommen, denn auf Cat Ba (liegt in der Halong Bay) gibts Bilderbuchstraende und noch mehr Meeresfruechte (auch das organisiert). Nach zwei Tagen kehrten wir dann nach Hanoi zuerueck, aber nur um mit dem ganzen Gepaeck ein paar hundert Meter zum Bahnhof zu laufen und den Zug nach Hue zu nehmen. Da wir den Eingang nicht fanden und uns alle falsche Richtungsangaben machten (Isi fragte nach dem Zug nach Hue und landete in einem Tempel...) benoetigen wir schlussendlich fast eine Stunde... und dies mit dem ganzen Gepaeck. Ich glaube ich habe selten so geschwitzt! Das Tolle an der Sache war ja dass wir im Zug uebernachteten und somit keine Gelegenheit zum Duschen hatten bzw. sogar in den Klamotten schliefen. Die Fahrt dauerte 13 Stunden und war erstaulich bequem, ich schlief besser als auf dem Boot. Platzmaessig war es aehnlich, ausser das wir eine 4er-Kabine hatten (Bild unten, was wie ein Sitz aussieht war mein Bett!!). Das Gerattere im Zug uebertoente jedoch jedes Schnarchen, ausserdem schaukelte es so schoen. Wir freuen uns trotzdem aufs Bett heute Abend, nun bleiben wir zuerst mal 3 Naechte in Hue... wo es... regnet... aber es ist trotzdem schoen warm... und wir haben Restaurants mit Menukarten und Preisen gesehen... geht doch ;-)



Erste Impressionen aus Hanoi

Ueberqueren auf eigene Gefahr

Das Ho Chi Minh Mausoleum, soviel Platz (ohne Mofas...)  findet man wohl selten in Hanoi...

Ausflug zur Halong Bay, unser Zuhause fuer eine Nacht

Halong Bay

Aussicht vom Schiff

Gaaaanz relaxed auf dem Schiff

Im Zug nach Hue - Soft sleeper fuer 13 Stunden, es war ueberraschend bequem... verhaetlnismaessig