Ah, den ersten Satz koennte ich gleich vom letzten Blog
uebernehmen… ich sitze wieder mal im Buero und mache nichts. Wieder frage ich
mich ob es an mir liegt, ist es denn noetig sich staendig aufzuregen? Bin ich
einfach noch nicht relaxt genug, immer noch nicht? Ist es mein Recht zu
erfahren wann Herr Chef Zeit hat, vorallem wenn er weiss das ich DAVON
abhaengig bin, sprich das ich sonst nichts zu tun habe? Ein Blick auf die Uhr,
16.03 Uhr, ah, bald Zeit zu gehen. Ich habe also Emails geschrieben,
rumgesurft, noch mehr Emails geschrieben und mich ein bisschen zusammengenommen
und schon mal (ziemlich sicher umsonst, aber ich war beschaeftigt)
geschaeftliche Emails vorbereitet. Ich bin ja gespannt ob ich diese noch
abschicke solange ich hier bin, bzw. ob die ganzen Texte noch online gehen
solange ich in Nepal bin. Mein Tipp: nein! Was hier fast 4 Wochen dauert ist
bei uns in 3 Tagen erledigt. Man gewoehnt sich aber schon ans Teeeeempo, ich glaube
ich kann mich nie mehr aufraffen und zuegig arbeiten. Zuerst mal ins Facebook,
gucken wer online ist :-)
Ich stehe kurz vor meiner Rueckreise und langsam gewoehne
ich mich an den Gedanken. Wenn ich nur das herrliche Wetter nicht zurueck
lassen muesste! Ich freue mich nun aber doch langsam auf zu Hause, wieder mal
in einem bequemen Bett schlafen, den Kuehlschrank aufmachen oder mal WAS
ANDERES anzuziehen. Halt die kleinen luxurioesen Dinge die man ueberhaupt nicht
schaetzt (ich freue mich natuerlich auch auf Isi, meine Familie und meine Freunde, aber das habe ich jetzt weggelassen. Nicht das jemand deshalb beleidigt ist). Dabei geht es mir hier noch dementsprechend gut, wie schon mal
erwaehnt habe ich WIFI und 24 Stunden Licht und die Dusche ist auch
groesstenteils warm. Ich wollte nun die letzten Tage fuer ein Resume nuetzen,
mir nochmals alles durch den Kopf gehen lassen, Vietnam, Kambodscha, Laos,
Bangkok, Nepal und Indien… und nochmals ‘Arbeitsleben’ Nepal. Es ist verrueckt,
Vietnam ist schon ewigs her und trotzdem war ich nicht mehr zu Hause seit
damals.
Leider kann ich nicht alle Laender gleich bewerten, es ist
ein riesiger Unterschied ob man nun zusammen als Paar reist oder mit der
Kollegin. Wenn ich an Sueostasien zurueckdenke habe ich das Gefuehl wir kamen
nicht wirklich mit den ‘locals’ in Kontakt, noch am ehesten in Kambodscha. Die
Laoten waren viel zu zurueckhaltend und auch die Vietnamesen stecke ich in
diese Schublade. Die Inder sind da das komplette Gegenteil, sowieso wenn zwei
hellhaeutige, weibliche Westler unterwegs sind. So kam es dass wir am ehestens
in Indien und Nepal Anschluss fanden waehrend man als Paar doch eher fuer sich
alleine ist. Und dann ist da noch die Sprachbarriere, denn meiner Erfahrung
nach sprechen sie in Nepal und Indien weitaus besser Englisch als in
Suedostasien. Wie oft haben Isi und ich gekaempft, er meistens ein bisschen
laenger weil ich es vorher schon aufgegeben hatte. Noch gut in
Erinnerung ist mir wie wir im 5 Sterne Hotel haenderingend ein Sandwich und
einen Burger (wer isst auch sowas in Laos??) bestellen wollten. Es dauerte 15
Minuten, sie fragten immer wieder nach bzw wir bohrten nach um sicher zu sein
ob es ‘angekommen’ war und trotzdem bekamen wir nicht was wir wollten.
Verkehrstechnisch war ich in allen Laendern erstaunt wie gut
es geklappt hat. Da waren z.B. die Liegebusse in Vietnam. Wir hatten immer
wieder eine andere Gesellschaft, zum Teil waren nur Touristen drin, oft aber
hauptsaechlich Vietnamesen. Diese Liegebusse sind eigentlich super, jedoch sind
die Betten leicht zu kurz fuer groessere Europaer (so wie ich und Isi, schoen
wenn man nur 165 cm gross ist). In Kamboscha gab es dann normale Busse,
dasselbe in Laos. Zum Teil konnte man die teurere Variante mit Klimaanlage und
Toilette nehmen, dummerweise bekam man nicht immer was man bezahlt hatte. Das
waere schon fast ein Fall fuer : same same but different... hie und da hatten
wir in Laos auch Minibusse oder Liegebusse, auch hier wieder oft nicht was wir
bezahlt hatten, manchmal gab es mehr fuers Geld, oeftes weniger. In Nepal und
Indien sind die Busse aehnlich, sie werden mit Gaesten vollgestopft, wir
konnten aber immer sitzen. Ich haette aber gedacht es waere noch schlimmer und
noch voller, man hoert ja da einiges an Horrorstories aus Indien. Die Busse
waren voll, aber nicht uebervoll. Klimaanlagen werden in Indien erst ab 40 Grad
angeworfen, Heizungen gibt es in Nepal nicht. Wie verschieden die Beduerfnisse
doch sind :-)
Und dann waeren da ja noch die Zuege, die Version in Vietnam war leicht
luxurioeser, kriegt man in Indien aber auch wenn man die teuerste Klasse nimmt.
Nochmals fuer jeden der denkt er waere flexibel in Indien unterwegs:
unmoeglich! Man muss in der Hochsaison sicher 14 Tage im Voraus buchen, sonst
hat es nur noch in der Holzklasse Plaetze! Was aber die ganzen Busse und Zuege
gemeinsam hatten: keiner war uebermaessig unpuenktlich! In Indien ist er oft
auf die Minute genau abgefahren und auch in Suedostasien kann ich mich nicht
erinnern dass wir jemals lange warten mussten.
Interessant sind auch die verschiedenen Gefaehrte in der
Stadt oder im Land. Z.B. haben wir in Vietnam keine Autorikschas gesehen, das
ist ja DAS Fortbewegungsmittel schlechthin in Kambodscha, Laos oder Indien. In
Nepal hat es auch nur Taxis oder dann Velorikschas, ich glaube die gibt es
ueberall. Die Fahrer und Rikschas in Indien waren aber im schlechtestens
Zustand, oft hatten wir Mitleid mit dem Fahrer da er fast abkratzte mit uns
Steinen hinten drin. In Amritsar fanden wir fruehmorgens auf dem Weg zum
Bahnhof keine Autorikscha, also mussten wir uns mit unserem Gepaeck in die
Velorikscha zwaengen. Weiss ueberhaupt nicht mehr WIE wir das geschafft hatten!
Jedenfalls musste man ueber eine Bruecke rueber… aufwaerts… der Fahrer bat uns
beim steilsten Stueck auszusteigen und zu laufen, er hatte genug zu tun um sein
Fahrrad ohne Ballast raufzuziehen. Fruehsport morgens um 4 Uhr (oder was es
war, aber bestimmt nicht viel spaeter).
Vergleich Hotels: da war es genau umgekehrt wie ich gedacht
hatte. Am guenstigsten kamen wir in Vietnam weg, am teuersten in Laos (selber
Schuld) und in Indien. Auch Kambodscha war nicht unbedingt guenstig, die
billigeren Hotels hatten meistens einen Haken wie kein Fenster oder unbequeme
Betten. Was Isi stoerte war bei Sonja und mir ueberhaupt kein Thema. Wir waren
froh wenns ne Tuere hatte die man schliessen konnte, ist doch Luxus, oder? In
Indien gibt es uebrigens nur Doppelbetten!! In Indien scheint es auch keine
Hotels mit Pool zu geben, dies war in Kambodscha und zum Teil Laos noch eher
der Fall. Waere schon gewesen bei der Hitze dort...
Auch ein grosser Unterschied herrscht was die Laeden angeht.
Genau das kleine Nepal hat die groesste Auswahl was Shampos und Suessigkeiten
angeht. Ricola haben sie hier zwar nicht, aber dafuer findet man in Kathmandu
und Pokhara normale Laeden mit Fixpreisen wo man sich selber bedienen darf und
dann zur Kasse gehen kann. Dies kann nicht jedes Land von sich behaupten,
vorallem nicht Indien. Auch in Hanoi waren Isi und ich ewigs unterwegs um mal
ein Shampoo zu finden. Shampoo in einem Laden, Toilettenpapier im naechsten,
Cola im uebernachsten. Sogar im touristischen Luang Prabang war alles mehr
Auslage als ‘normaler Laden’. Freue mich auf jeden Fall darauf wenn wieder mal
ein Preis auf der Ware steht. Wenn ich nicht gerade in einen Touristenladen hier in Kathmandu gehe sondern die Sachen auf der Strasse kaufe, dann meistens
blind da ich nicht weiss was es kostet.
Wetter, noch so ein Thema. Fast so spannend wie Essen, aber dafuer muss ich nochmals einen separaten Blog machen. Musste nun die Fotos zur Hilfe nehmen, mein Gott, das Zeugs ist schon ewigs her als wir Heuschrecken in Vietnam gegessen haben! 5 Monate unterwegs und ich habs schon wieder vergessen! Aber ich wollte ja eh uebers Wetter schreiben. also das war ne kleine Ueberraschung, habe mich da wohl schlecht vorbereitet. Denn erst als wir schon in Vietnam waren las ich im Reisefuehrer dass es dort anscheinend drei (!!) Saisons hat und natuerlich tuepften wir eine Regensaison. Ist auch keine Kunst wenn es drei verschiedene Saisons hat, oder? So kam es das wir in Hue ziemlich unterspuehlt wurden, ein paar 100 km weiter im Sueden wars dann wieder heiss wie ich es von Indien her kenne. Nochmals nasse Fuesse bekamen wir im Mekongdelta, aber ohne das es regnete! Das Wasser kam ca. 2x am Tag die Schaechte hoch, das war eine Ueberraschung als wir zum Hotel rauskamen und ohne Regen stand die ganze Strasse unter Wasser. Danach hat es ehrlich gesagt nicht mehr geregnet bis... Jyamrung! Hie und da hats mal getroepfelt und an manchen Orten war es 'kuehler' als an anderen. Musste die Fotos zu Hilfe nehmen, aber ausser im klimatisierten Bus trug ich keinen Pullover. In Nepal trug ich naemlich Pullover, Jacke, Schal, Muetze und Handschuhe! Es war so ein Schock nach 35 Grad in Bangkok! Auf allen Fotos sehe ich total eingewickelt aus und abends im Zimmer war frieren meine Hauptbeschaeftigung. Wenn man bis unter die Nase im Schlafsack steckt hat man auch keine Lust mehr zu lesen, dann muesste man naemlich die Haende wieder rausholen. Nun ist es so heiss das ich die Decke nicht mal brauche und das Fenster offen lassen muss, sonst drehe ich durch. Die meisten Muecken haben wir zum Glueck in Laos zurueckgelassen, es war nirgendwo so schlimm wie dort, ausser zum Teil noch in Vietnam oder in Kambodscha (ich haette noch einen Mueckenspray den ich nie benuetzt habe... aber danke Sonja fuers bringen... kann ich das wissen??). Letzte Woche hat es hier in Kathmandu abends immer wieder geregnet, wie gesagt ausser in Jyamrung (also in Ram's Dorf) und Hue und 2 oder 3x kurz in Saigon bin ich nirgendwo nass geworden. Aber wenn es regnete, dann gruendlich, egal wo!
Fotos habe ich leider keine, da zwei meiner drei Speicherkarten 'spinnen'. Ich hoffe dies laesst sich in der Schweiz flicken, ansonsten stehe ich ohne Fotos da (zum Glueck hatten Isi und Sonja ja ihre eigenen Kameras, aber ich haette schon gerne meine eigenen Fotos).
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